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SUP-Board beim Discounter LIDL für unter 300 Euro!? Lohnt sich das?

Wie auch schon im letzten Jahr gibt es beim Discounter LIDL wieder ein SUP-Board im Angebot. Nachdem das Board in den Lidl-Filialen vor ca. einem Monat nur sehr begrenzt verfügbar war, wird das mistral SUP-Board nun in verschiedenen Versionen im Online-Shop angeboten. Wer Ende April versucht hat, sich eines der begehrten SUP-Boards zu sichern, ist in vielen Fällen leer ausgegangen, da auch hier die Lieferschwierigkeiten bei aufblasbaren Boards  an Lidl nicht spurlos vorbeigegangen sind. Doch nun scheint das Board, auch in der beliebten „Floral“-Edition in ausreichender Stückzahl vorhanden und lieferbar zu sein. Welche Board-Varianten werden angeboten? Für wen lohnt sich der Kauf des mistral-Boards beim Discounter? Wie ist die Verarbeitungsqualität? Im letzten Jahr haben wir das Lidl-Board ausführlich getestet und darüber im YouTube-Kanal und hier auf der Website berichtet.

mistral_SUP_Lidl_2021

Diese Modelle werden 2021 angeboten

Allround SUP mit 3-Finnen-System

Der „Klassiker“, der sich stark der Version von 2020 ähnelt. Das Design ist insgesamt etwas schlichter und dezenter, da die roten Elemente viel weniger vorhanden sind. Mit einer Länge von 10’6″ (320 cm) und der durchweg breiten Form mit der runden Spitze, ist es ein typisches Allround-SUP. Die Standfläche hat eine Breite von 84 cm (33″) und bietet damit eine ordentliche Kippstabilität. Das mistral-Board hat auf der Unterseite drei Finnen. Zwei fixe Seitenfinnen und eine große Mittelfinne, die mit dem beliebten US-Finbox-System werkzeugfrei montiert wird (Schraube + Unterlegscheibe). Daher auch der Name im Titel mit dem 3-Finnen-System. Dieses hat im Flachwasser, auf Seen u.a. nur wenig Auswirkungen. Die drei Finnen sorgen aber in der Welle insgesamt für etwas mehr Stabilität. Die maximale Traglast wird mit 150 kg angegeben. Hier sollte nicht die „Traglast“ mit dem maximalen Fahrergewicht verwechselt werden. Die Traglast ist die Maximalbelastung des Materials über die gesamte Boardlänge. Beim Stand Up Paddling steht der Paddler aber eher punktuell mit beiden Füßen im Bereich der Board-Mitte. Das heißt hier wirken ganz andere Kräfte, so dass das maximale Fahrergewicht deutlich unter der Traglast liegt. Wer dieses Board mit 150 kg paddelt, wird schon eine deutliche Durchbiegung im Wasser erleben. Das Board wird einen vielleicht sogar über Wasser halten können, von einer guten Performance ist das SUP-Board dann aber sehr weit entfernt. Die Board-Variante verfügt über ein Doppelkammer-System. Das heißt, dass zwei Luftkammern vorhanden sind, die nacheinander mit der mitgelieferten Pumpe aufgepumpt werden müssen. Das soll auf dem Wasser für mehr Sicherheit sorgen. Mehr Steifigkeit bringt die zweite Luftkammer bei den Billig-Boards nicht. Dieses haben wir schon vor zwei Jahren ausprobiert und getestet. Das Allround-mistral SUP ist ausschließlich ein Board für das gemütliche Cruisen auf den Seen oder ein bisschen Planschen. Eine gute Performance darf aufgrund der Boardform nicht erwartet werden. Die abgerundetete Board-Spitze, kombiniert mit der kurzen breiten Form bremst das Board aus. Dafür ist es durch die kurze Gesamt-Länge sehr wendig. Die Standard-Version kostet 299 Euro und damit ca. 20 Euro mehr als vor einem Monat in den Lidl-Filialen.

Allround SUP-Board „Floral“ mit 3-Finnen-System

Die „Floral“-Edition war sehr beliebt und wurde zu sehr hohen Preisen bei Online-Auktionshäusern angeboten. Sie ist auf jedem Fall im Gegensatz zur „Standard-Variante“ ein echter Hingucker auf dem Wasser, der auf jeden Fall auch auffällt. Das Board ist ansonsten von den Maßen und den restlichen Eigenschaften genau das gleiche Board wie die Standard-Version. Unterschiede liegen lediglich im Design und der „Floral“ Edition. Bei allen Boards besteht die Möglichkeit einen Kajak-Sitz auf der Standfläche zu befestigen (zusätzliche D-Ringe vorhanden), um dann noch einfacher im Sitzen zu paddeln. Auch diese Variante kostet 299 Euro.

mistral 10’6″ Aufblasbares Stand-Up Paddle Board 2021

329,00 €

inkl. 19% gesetzlicher MwSt.
Details

SUP-Board mit 4-Finnen-System (Windsurf)

Für ca. 50 Euro mehr (ca. 350 Euro) bietet Lidl ein Board mit einem 4-Finnen-System an. Das heißt, dass neben den drei Finnen im Heckbereich (2 fix und eine Mittelfinne) noch eine zusätzliche Finne im Bereich der Boardmitte vorhanden ist (Steckfinnen-System) – also leicht nach vorne versetzt. Die Variante mit dem 4-Finnen-System bietet die Möglichkeit ein Windsurf-Segel auf der Standfläche zu befestigen. Dafür ist hier eine Mastfuß-Aufnahme mit einem Gewinde in der Standfläche vorhanden. Um das seitliche Wegdriften beim Windsurfen zu verhindern, muss die Mittelfinne unterhalb der Standposition noch zusätzlich eingeschoben werden. Wer die vierte Finne in der Mitte weg lässt, hat wieder eine „Standard-Version“ für das ganz normale Stand-Up Paddling. Ansonsten ist das Board von den Maßen ähnlich der Standard-Versionen. Auch die mistral-Variante mit den vier Finnen bietet ein Doppelkammer-System.

SUP-Board „Yoga“ 1-Finnen-System

Das letzte Board, welches im Lidl-Onlineshop angeboten wird, ist die Yoga-Variante. Dieses Board ist mit 335 cm (11′) etwas länger. Außerdem wurde auf den Tragegriff in der Mitte verzichtet (dafür sind zwei an der Seite). Dadurch entsteht auf der Standfläche viel Platz für Sport- und Yogaübungen auf dem Wasser, ohne den störenden Tragegriff bei den Übungen. Das SUP-Board „Yoga“ wird für ca. 350 Euro angeboten und bietet auch ein Doppelkammer-System an (zwei Luftkammern). Die maximale Belastbarkeit wird bei diesem Modell mit 180 kg angegeben (Traglast ungleich Fahrergewicht – siehe oben).

mistral Boards anschauen*

Alle mistral-Boards haben nur Single-Layer Bauweise

Wer sich etwas mit der Bauweise von aufblasbaren Boards beschäftigt, wird an den unterschiedlichen Konstruktionen nicht vorbeikommen. Die mistral-Boards vom Discounter haben alle nur eine Single-Layer Konstruktion. Das heißt, dass nur eine PVC-Lage (Deckpad nicht mitgezählt) den Drop-Stich Kern umgibt. Beim Stand Up Paddling ist dieses die einfachste Bauweise bei den aufblasbaren SUP-Boards. Die Boards bietet dadurch weniger Robustheit und weniger Steifheit auf dem Wasser. Bei den mistral-Boards kommt zusätzlich noch das Doppelkammer-System zum Einsatz. Dieses ist aber lediglich eine zweite Luftkammer in der Mitte, die nicht für mehr Steifheit sorgt. Die zweite Luftkammer ist lediglich ein Sicherheitsaspekt, da bei einem Defekt ein Retten auf die noch intakte Luftkammer möglich ist. Oft sind Single-Layer Boards mit nur einer Luftkammer sogar etwas steifer, da die zweite Luftkammer wirklich gut verarbeitet sein muss, um einen Effekt bei der Steifheit zu erzielen. Das ist bei den günstigen Boards oft nicht gegeben. Hinzu kommt, dass die mistral Boards vom Discounter alle verklebt sind. Dadurch wiegt das Allround-Board schon über 10 kg. Das ist für ein Allround-SUP im Jahr 2021 schon ein ordentliches Gewicht. Wer dieses mit anderen Allroundern mit der einfachen Single-Layer Bauweise vergleicht, wird feststellen, dass diese oft sogar unter 10 kg wiegen. Gerade beim Transport zum Wasser und dem einfacheren Handling, ist ein niedriges Gewicht echt Gold wert.  Mehr Infos zur Konstruktion von aufblasbaren Stand-Up Paddle Boards haben wir hier zusammengefasst.

Sehr einfaches Zubehör

Die mistral-Boards werden alle als Komplett-Set angeboten und verkauft. Das beiliegende Zubehör ist insgesamt sehr einfach. Die Doppel-Hub Pumpe gehört zur einfachsten Kategorie, der Rucksack und auch das beiliegende Paddel (Alu) ist nicht besonders hochwertig. Das Paddel lässt sich sogar mit einem zweiten Paddelblatt auf ein Kajak-Paddel umfunktionieren. Auch eine SUP-Leash (Coiled-Variante) ist mit beiliegend. Vom Gesamtzubehör-Paket ist das Zubehör beim mistral Board einfach und nicht besonders hochwertig. Es passt im Grunde ganz genau zu dem auch sehr einfachen Einsteiger-Board. Wer wirklich gar keine SUP-Ausrüstung hat, für den lohnt sich vielleicht ein Komplett-Set. Allerdings ist das Zubehör bei diesen, vor allem in dieser Preisklasse, meistens nicht besonders hochwertig.

Für wen lohnt sich ein Kauf?

Die Angebote vom Discounter sollen ganz klar die Einsteiger und Anfänger ansprechen, die auf der Suche nach einem günstigen Einstieg in den SUP-Sport sind. Das Board ist vom Preis- Leistungsverhältnis allerdings nicht mal besonders gut, sondern von den ganzen Features und der Verarbeitung, eher so wie die meisten im Internet angebotenen Billig-Boards für unter 300 Euro. Das Lidl-Board wird für die ersten Versuche beim SUP ausreichen und auch als Familien-Board wird es seine Aufgabe sicherlich erfüllen. Auch wir sehen dieses Jahr noch viele Paddler, die mit dem Vorjahresmodell vom mistral-Board auf den Seen paddeln. Dementsprechend hat das Board ja zumindest schonmal mindestens ein Jahr durchgehalten 😉 Das mistral-SUP ist und bleibt ein Einsteiger-Board für alle, die keine großen und sportlichen Ambitionen haben. Durch die Boardform hat das aufblasbare Board keine guten Gleiteigenschaften und ist wirklich ausschließlich etwas für das ganz gemütliche Fahren, Planschen und Spaß auf dem Wasser haben. Kinder haben auf dem mistral-Board sicherlich auch ihren Spaß. Für lange ausgiebige SUP-Touren und Abenteuer, würden wir persönlich immer zu einem Touring-Board, auch für Anfänger, raten (Darum ist ein Touring-SUP für Anfänger besser geeignet). Damit ist der Spaß, vor allem langfristig, deutlich größer. Denn diese sind kraftsparender beim Paddeln, gleiten besser, sind auch für ein höheres Fahrergewicht geeignet und bieten, gerade auf den Gewässern in Deutschland, von Anfang an mehr Spaß. Wer aber einfach nur ein günstiges Einstiegs-Board sucht und insgesamt keine großen sportlichen Ambitionen hat, wird wahrscheinlich auch mit dem Lidl-SUP glücklich. Was die Reklamationen angeht, war Lidl, zumindest im letzten Jahr, sehr kulant. Wir haben auch noch fünf Alternativen für unter 500 Euro für euch zusammengestellt, die auch interessant sein könnten. Vor allem, wenn das Lidl-SUP Board wieder ausverkauft ist. Ansonsten empfehlen wir euch die 8 Fehler beim SUP-Board Kauf, die Anfänger oft machen.

mistral SUP Lidl

Das mistral SUP-Board (Modell 2020)

Fazit

Alle Jahre wieder? Es gibt beim Discounter ein SUP-Board und alle rennen hin!? Ich frage mich jedes Jahr, ob nicht schon mittlerweile alle ein Lidl-Board irgendwo rumliegen haben? Dieses Board wird schließlich in großen Mengen und Massen verkauft – und das, überraschenderweise, jedes Jahr. Wir, als erfahrene Stand Up Paddler, würden so ein Board nicht mal auch nur ansatzweise in Betracht ziehen. Allerdings verstehen wir auch die vielen Anfänger, die einfach nur eine günstige und gute Gelegenheit für den Einstieg in den SUP-Sport suchen. Wir sind der Meinung, dass man für etwas mehr Geld (ca. 200 Euro) auch mehr bekommt und am Ende auch mehr Spaß auf dem Wasser hat. Doch wir verurteilen auch niemanden, der das Board hier nun kauft und damit den Sommer seinen Spaß hat. Es ist zwar nicht besonders umweltfreundlich und nachhaltig, aber jeder fängt irgendwo mal an und auch wir sind 2015 mit einem günstigen „Billig“-Board gestartet. Vielleicht bleiben auch einige beim SUP dabei, die sich nun ein günstiges Discounter-Board gekauft haben und steigen dann irgendwann auf ein besseres Board um. Denn das Können und die eigenen Ansprüche steigen enorm und das eigene Discounter-Board ist nur solange gut, bis man etwas besseres unter den Füßen hatte 😉 Wir können die Kaufentscheidung niemandem abnehmen. Letztendlich muss jeder für sich selber entscheiden, ob für ihn das günstige mistral-SUP ausreicht, oder ob lieber zu einem hochwertigerem Board gegriffen wird. Ich habe auch schon meine Meinung zu Boards vom Baumarkt und Discounter hier auf der Seite ausführlich ausgeführt. Außerdem haben wir noch einige Infos über sehr günstige SUP-Boards zwischen 200-350 Euro.

Habt ihr Erfahrungen mit dem mistral SUP Board 2021? Oder mit dem Vorjahresmodell? Paddelt ihr es vielleicht immernoch? Schreibt eure Erfahrungen gerne als Kommentar unter diesen Beitrag!

Testvideo vom mistral SUP

mistral 10'6" Allround iSUP im Test: SUP-Board Komplett-Set vom Discounter LIDL für nur 279 Euro?

Das Video ist von YouTube eingebettet. Beim Starten wird eine Verbindung hergestellt. Es gelten die Datenschutzbestimmungen von Google.

Zuletzt aktualisiert am 24.05.2021 von Steffen

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Kommentare

Wolfgang 16/07/2021 um 12:04

Hi,
es ist genau so wie in dem Artikel beschrieben…mit einer kleinen Differenzierung.

Ich hatte Mai 2020 das Mistral-Paket geholt. Die Entscheidung viel deshalb in diese Richtung weil ich selber (50+) und auch Familie noch nie auf „sonem Ding“ stand und keiner wußte, ob wir/wenigstens einer „das hinbekommt“… und wenn ja, ob wenigstens einer auch weiterhin dabei bleiben möchte. Denn eins muss man ja sagen: „für nur 200,- € mehr“ und damit in Summe 500,- € bedeutet 66% höhere Ausgaben als wenn ich erst einmal „nur“ 300,- € investiere, was für „einfach Ausprobieren“ ja auch Geld ist. 66% mehr ist da ne Hausnummer!
Zu Hause am nahegelegenen Fluss wurde das erste Mal das Board ausprobiert — und es klappte wunderbar; im Sommer im Urlaub in Skandinavien hatten wir dann jede Menge Spaß damit und ja, ich habe Abends meine 1-stündige Runde damit gemacht auf dem nahegelegenen See. Auch das ging wunderbar, man kommt zwar etwas langsamer vorwärts – da man keinen Vergleich kennt merkt/weiß man das aber ja nicht 😉 – aber der Workaround wird ja trotzdem erreicht.
Aber genau diese Runden haben bei mir „die Sucht“ ausgelöst und ich habe gemerkt: das ist genau mein Ding und mir war klar dass ich persönlich damit nun auch längere Touren machen möchte. Daher fiel dann die Entscheidung, dass ich für mich ein „richtiges“ Board und vor allem auch ein besseres Paddel gekauft habe, was ich dann Sep. 2020 auch getan habe. Mit dem mache ich seitdem nun im Schnitt 2 x die Woche meine Runde auf dem nahegelegenen Fluss (auch im Herbst+Frühling dann mit nem Trockenanzug, den ich dann auch geholt habe). Für mich ist das zum Ersatz geworden zum (geschlossenen) Fitnissstudio als Workaround inkl. Rückentraining.
Aber: das Mistral wird immer noch benutzt – und ja, auch das lebt noch nach über einem Jahr — und zwar weiterhin für „den Nachwuchs“, der weiterhin für reines Freizeitvergnügen damit rumpaddelt; denn ehrlich gesagt ist es dem egal ob das Brett unter den Füßen Single Layer oder Double Layer hat oder salopp formuliert ne Fussbodenheizung eingebaut ist oder nicht – es geht denen rein um den Spaß und nicht um Sport. Für Touren hat zumindest mein Nachwuch keinerlei Ambitionen, jedenfalls nicht bis jetzt – und wenn das mal der Fall sein wird reden wir von „in 5+“ Jahren, dann wird die SUP-Welt sicherlich wieder ganz anders aussehen.

Daher mein persönliches Fazit: für Familien/Einsteiger, wo eine „Weiternutzung“ eines Billig-Boards sicherlich gegeben ist, ist der Einstieg mit Billig-Boards finde ich richtig – und wie geschrieben ist meins auch nach über 12 Monaten noch am leben.
Und wenn dann jemand für sich entscheidet ein „Upgrade“ zu machen dann ist das auch ein guter Weg, zumal dann auch schon viel besser klar ist was die zukünftigen Anforderungen an das neue Board sein werden und man dann viel gezielter das „Upgrade“ aussuchen kann.

Viele Grüße,
Wolfgang

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