Kajak-Befestigung am iSUP anbringen: D-Ringe am SUP nachrüsten!
Inhaltsverzeichnis
Zur Anfangszeit der aufblasbaren SUP-Boards gab es nur wenige, die überhaupt extra D-Ringe im Bereich der Standfläche hatten, um dort einen Kajak-Sitz zu befestigen. Doch mittlerweile wünschen sich immer mehr Paddler auch die Befestigungsmöglichkeit für einen Sitz. Entweder sie schaffen es körperlich nicht so lange im Stehen zu paddeln oder sie möchten einfach auch langfristig die maximale Flexibilität haben. Deshalb haben mittlerweile auch viele aufblasbare Boards schon von Haus aus extra D-Ringe zur Befestigung eines Sitzes auf der Standfläche. Allerdings haben noch lange nicht alle Boards diese Kajak-Option und einige haben beim Kauf des Boards auch gar nicht darauf geachtet und merken anschließend, das ihnen die Befestigungsmöglichkeit fehlt. Auch beim Paddeln mit Kleinkindern ist ein Kajak-Sitz ein riesiger Vorteil, vor allem bei SUP-Touren, da das Kind einfach vorne auf dem Sitz sitzen kann und so einen echten Sitzplatz hat. Doch sollte dein SUP-Board keine D-Ringe haben, ist das gar nicht schlimm, da du diese einfach selber nachrüsten kannst. Das ist gar nicht schwer und, mit etwas handwerklichem Geschick, in ca. einer Stunde erledigt. Hier erfährst du Schritt für Schritt wie das Anbringen von extra D-Ringen funktioniert und welches Material du dafür benötigt! Eine ausführliche Anleitung zur Nachrüstung von D-Ringen.
Dieses Material wird zum Anbringen benötigt
Nachfolgend findest du eine Materialliste mit allem was du für das Anbringen von extra D-Ringen am SUP-Board benötigst. Wichtig: Wir sprechen hier von den beliebten aufblasbaren SUP-Boards und nicht von den Hard-Boards! Die Material- und Ausrüstungsliste sieht auf den ersten Blick sehr lang aus. Vieles sind aber auch einfache Alltagsgegenstände, die garantiert jeder zu Hause hat. Wofür die einzelnen Dinge benötigt werden, wird später bei den Einzelschritten zur Befestigung deutlich.
Material und Werkzeug
- D-Ring Pads: Die D-Ring Pads können fertig in unterschiedlichen Farben im 4er oder 8er Set gekauft werden. Achtet beim Kauf auf die passende Farbe
- PVC-Kleber: Befindet sich bei vielen Boards im Reparaturset und ist eh nicht unendlich lange haltbar. Sollte er nicht enthalten sein, kann dieser auch einzeln nachgekauft werden. Wichtig: Vor dem Starten überprüfen, ob der Kleber noch funktioniert!
- ein kleiner Malerpinsel
- Malerkrepp
- etwas Schleifpapier
- eine Schere
- Stift (der auf PVC schreiben kann)
- Schraubzwingen
- Handschuhe
- Reiniger (nicht aggressiv)
- Rakel (alte Kreditkarte o.ä.)
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4er Set mit D-Ring Pad Patch
Patch-Durchmesser ca. 8 cm
30 ml
flüssiges PVC
wasserdicht
So funktioniert das Nachrüsten
Das Anbringen der extra D-Ringe ist in ca. einer Stunde erledigt, wenn das benötigt Equipment bereitgelegt wurde. Wichtig ist ein gründliches Arbeiten, da der Sitz am Ende hohe Belastungen aushalten muss und natürlich während einer Tour nicht abreisen soll. Mit dieser Anleitung sollte das Nachrüsten aber wirklich jeder problemlos hinbekommen.
#Schritt 1: Position festlegen PVC reinigen
Das wichtigste am Anfang ist die richtige Position der D-Ringe. Im Optimalfall ist schon ein Kajak-Sitz für SUP-Boards vorhanden, so dass dieser direkt an der gewünschten Position angelegt werden kann. Die Gurte der Kajak-Sitze sind zum Teil flexibel und in der Länge anpassbar. Allerdings muss die Position trotzdem schon ziemlich genau passen. Die meisten möchten am Ende wahrscheinlich schon mittig auf dem SUP-Board sitzen (ungefähr auf Höhe des Tragegriffs). Dafür müssen dann vier extra D-Ringe nachgerüstet werden. Wer den Sitz weiter vorne am Board anbringen möchte, um zum Beispiel ein Kleinkind darauf mitzunehmen, muss in der Regel nur zwei D-Ringe nachrüsten, da mindestens zwei D-Ringe vom wahrscheinlich vorhandenen Gepäckgummi vorne mit genutzt werden können. So war es letztendlich auch bei dem SUP-Board, an welchem ich das Anbringen demonstriere.
Wichtig: Die D-Ring Pads müssen auch wirklich auf der glatten PVC-Fläche aufgeklebt werden. Ein Aufkleben auf dem EVA-Deck (der Standfläche) funktioniert nicht wirklich. Diese besteht oft aus flexiblem Schaumstoff und hier hält dieser am Ende nicht den Belastungen stand. Es kann notwendig sein den D-Ring etwas zuzuschneiden, damit dieser nicht zu weit über die Boardkanten hinausragt. Bei den Boards, bei welchem diese standardmäßig vorhanden sind, sind diese oft unter oder direkt in dem EVA-Deck eingearbeitet. Das funktioniert beim Nachrüsten leider nicht ohne großen Aufwand. Wenn die Standfläche nicht weit über den Boardrand hinausgeht und dort noch etwas Platz ist, ist das ein Vorteil. Nachdem die Position passt empfiehlt sich ein erstes gründliches Reinigen der PVC-Fläche, ruhig auch etwas über die Stelle hinaus, um den Ring flexibler Befestigen zu können. Ich empfehle hier keinen zu aggressiven Reiniger zu verwenden, da dieser im schlimmsten Fall die Farbe vom SUP-Board löst. Wer hier Aceton verwendet, wird an dieser Stelle dann vielleicht die Farbe gleich mit abrubbeln. Nutzt lieber einen weniger aggressiven Reiniger auf alkoholbasis, welcher das Fett und die Rückstände vom PVC entfernt.
Fläche gründlich und großflächig reinigen
#Schritt 2: Markieren und Abkleben
Anschließend werden die Positionen der D-Ringe markiert. Ich habe dafür einen Kugelschreiber verwendet, da dieser problemlos auf PVC malen kann. Anschließend wird die Position rundum mit Kreppband abgeklebt, um am Ende wirklich nur die Stelle anzuschleifen und mit Kleber zu versehen auf welcher auch wirklich der D-Ring sitzt. Danach empfiehlt es sich den zugeschnittenen D-Ring noch einmal anzulegen, um zu schauen ob dieser wirklich passt. Oft haben die Pads einen Durchmesser von ca. 8 cm. Vorher eine mögliche Position auszumessen erspart einem hier auf jedem Fall Frust.
#Schritt 3: Anschleifen und nochmals reinigen
Die Fläche wird nun mit etwas Schleifpapier leicht angeraut bzw. angeschliffen. Wichtig ist, dass hier nicht zu viel geschliffen wird und wirklich nur die Oberfläche leicht angeraut wird. Auch der D-Ring Pad sollte leicht angeraut werden. Anschließend muss sowohl der D-Ring als auch die Fläche nochmals endgültig gereinigt werden, um die abgeschliffenen PVC-Krümel zu entfernen. Hier empfiehlt es sich auch in einer staubfreien Umgebung zu arbeiten. Bei mir war das Anbringen im Garten nicht ganz optimal.
#Schritt 4: Kleber aufbringen und D-Ring befestigen
Nun wird der PVC-Kleber in einer dünnen Schicht mit dem Malerpinsel auf dem Board und auch auf dem D-Ring Pad aufgetragen. Mit dem Pinsel kann problemlos sauber gearbeitet werden, so dass der Kleber auch wirklich nur dahin kommt wo dieser hingehört. Beim Hantieren mit dem Kleber empfiehlt sich das Tragen von Handschuhen. Anschließend wird der D-Ring auf der jeweiligen Position angedrückt. Die Position sollte von Anfang an perfekt passen, da ein Verschieben dafür sorgt, dass der Kleber nicht mehr richtig hält. Erst mit den Händen andrücken und eventuell vorhandene Lufteinlässe entfernen. Anschließend mit einer Kreditkarte (nicht scharfkantiges) die letzten Luftblasen entfernen und an den Rändern, vor allem an den überlappenden PVC-Kanten, gründlich entlangfahren.
#Schritt 5: Pad fixieren und aushärten lassen
Abschließend wird das angeklebte Pad mit Schraubzwingen nochmals fixiert. Ich empfehle ein Aushärten mindestens über Nacht und im Optimalfall 24 Stunden bevor der Kajak-Sitz dort angebracht wird. Denn so ist der Kleber dann wirklich ausgehärtet und hält den Belastungen stand. Solltest du am nächsten Tag feststellen, dass das Pad an den Rändern an einigen Stellen nicht optimal hält, kann hier mit einer dünnen Spritze oder dem Pinsel noch etwas PVC-Kleber unter das Pad gebracht werden. Anschließend muss dieses allerdings nochmals ein paar Stunden aushärten!
Fertig!
Videoanleitung zur Nachrüstung
Das Video ist von YouTube eingebettet. Beim Starten wird eine Verbindung hergestellt. Es gelten die Datenschutzbestimmungen von Google.
Ab aufs Wasser mit der neuen Kajak-Option!
Ich hoffe, dass ich mit dieser Anleitung weiterhelfen konnte und die Angst vor dem Anbringen etwas Nehmen konnte. Es ist kein Hexenwerk und mit etwas handwerklichem Geschick und Fingerspitzengefühl auch schnell erledigt. Sollten zu dem Thema noch offene Fragen sein, kannst du diese gerne unter diesem Beitrag in der Kommentarfunktion stellen. So hilfst du auch gleich noch anderen Paddlern, welche die D-Ringe nachrüsten möchten.
Wichtig: Ich übernehme keine Haftung für Schäden, die bei der Anbringung an deinem SUP-Board entstehen können. Ich habe diese Anleitung mit bestem Wissen und Gewissen erstellt. Sie kann natürlich trotzdem Fehler enthalten!
Zuletzt aktualisiert am 20.09.2024 von Steffen
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