Erste SUP-Tour mit Kindern im Meer: Das solltest DU beachten!
Inhaltsverzeichnis
Eine Paddeltour mit Kindern, in unserem Fall mit Kleinkindern, ist immer eine Herausforderung. Es muss nicht nur für einen selber gepackt werden, sondern auch noch für mindestens eine weitere Person. Während der Tour wird die Verantwortung für einen weiteren Menschen getragen, so dass diese Entscheidung, eine Tour mit Kindern im Meer zu machen, nie leichtfertig getroffen werden sollte. Wir möchten mit diesem Beitrag auf die Gefahren hinweisen und gleichzeitig auch inspirieren und motivieren. Denn die Paddeltouren mit Kleinkindern sind anders, kürzer, aber nicht unbedingt ruhiger! Es ist eine Erfahrung, eine Herausforderung, ein Erlebnis! Doch ganz leichtfertig sollte so eine Tour nicht angegangen werden – schon gar nicht auf dem Meer!

Vorbereitung ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Tour
Bevor wir diese Tour auf dem Meer mit unseren Kindern gemacht haben, sind fünf Monate vergangen in denen wir immer wieder auf dem Board waren, eine Tour auf einem ruhigen Gewässer gemacht haben, sie an Land das Board erkundet haben und sich selber auch mit dem Material vertraut gemacht haben. Der Schlüssel für eine erfolgreiche SUP-Tour mit Kindern im Meer ist die Vorbereitung! Die Kinder müssen vorbereitet werden und die Eltern auch! Leichtsinn kann hier nämlich sehr gefährlich oder sogar tödlich enden!
Ist mein Kind bereit für die Tour auf dem Meer?
Das ist eine Frage, die sich jeder vor der Tour stellen sollte und die sich auch gar nicht pauschal beantworten lässt. Kinder entwickeln sich sehr individuell und nur die eigenen Eltern können das Können des eigenen Kindes einschätzen. Nur die eigenen Eltern können diese Entscheidung treffen. Selbst wir, die seit über 10 Jahren auf dem SUP-Board paddeln, könnten niemals diese Entscheidung für andere Eltern treffen. Wir können sie lediglich für unsere eigenen Kinder treffen, da wir fast den ganzen Tag mit ihnen zusammen sind, sie sehr genau kennen und auch wissen das so eine Tour klappen kann. Bis wir diese Tour gewagt haben, waren unsere Kinder aber auch schon 2,5 Jahre alt. Das würden wir schon als sehr früh einordnen, da hier in der Regel ein Nichtschwimmer mit aufs Board genommen wird. Das macht es noch herausfordernder und natürlich auch noch gefährlicher! Unsere Kinder hatten zu diesem Zeitpunkt schon sehr viel Kontakt mit SUP-Boards. Oft nur auf dem Land als Kletter- oder Springmöglichkeit. Aber es war ihnen kein unbekanntes Objekt – sondern ein Objekt, welches sie kennen und auch in Ruhe kennenlernen durften, erkunden konnten. Wir haben unseren Kindern hier keinen Druck gemacht – irgendwann hat es sich einfach richtig angefühlt. Mit zunehmendem Verständnis für Gefahren, Entwicklung der Sprache und dem motorischen Können haben wir also dann diese Tour auf dem Meer gewagt. Doch diese Entscheidung musst DU am Ende ganz alleine treffen. Denn DU bist für dein Kind und das Leben deines Kindes verantwortlich!
Das Paddeln auf dem Meer ist gefährlich!
Wir haben die Tour auf dem Mittelmeer gemacht. Dieses ist, bei guten Witterungsbedingungen, nicht gerade bekannt für die hohen Wellen. Trotzdem birgt das Meer immer eine Gefahr! Wellen haben eine Kraft, eine Dynamik, die sich oft vom Ufer auch nur sehr schwer einschätzen lässt. Die Brandung ist sehr gefährlich und das Board (mit Kind) muss da irgendwie durch! Ein nasser Popo vom Kind ist da oft schon vorprogrammiert, so dass es in diesem Moment auch nicht aufgeschreckt vom Board springen sollte. Wellen die seitlich gegen das Board schwappen können das Board zum Kippen bringen, Wellen die von vorne gegen das Board schwappen können ganz schön Wasser nach oben spritzen! Vorne sitzt immerhin ein kleiner Mensch auf dem SUP-Board, der mit diesen Herausforderungen auch irgendwie klar kommen muss. Die Strömungen vom Meer, die Ebbe, die Flut, der Wind, die Wassertemperaturen – all das muss vorher gründlich überprüft und auch währenddessen beachtet werden. Es ist nichts für Anfänger! Wir haben deshalb, bevor wir die Tour im Meer gemacht haben, erst einmal auf einem ruhigen See, ganz ohne Tour, mit den Jungs etwas geübt. Sie mal auf den Sitz gesetzt, mal fünf Minuten gepaddelt und sie dann wieder sicher ans Ufer gebracht. Sie haben so Stück für Stück vertrauen zum Board bekommen und eigene Erfahrung gesammelt.
Kind auf dem SUP unterbringen
Wir haben unsere Jungs auf einem Kajak-Sitz auf dem Board mitgenommen. Sie haben auf diesen Sitzen schon vorher sehr oft Probe gesessen, sie selber an- und abgebaut und dazu auch dann vertrauen bekommen. Sie saßen zu diesem Zeitpunkt also nicht das allererste Mal auf so einem Kajak-Sitz! Wir haben mit ihnen ganz genau besprochen was in welcher Situation zu tun ist, wo sie sich festhalten sollen und was zu beachten ist! Das ist so wichtig, dass vorher alles einmal durchgesprochen wird und das Kind diese Informationen auch aufnimmt. Nur dann kann ein Kind auch sicher auf dem SUP-Board mitgenommen werden. Wir empfehlen das Kind nicht zu weit vorne auf dem Board zu platzieren. Wenn die Befestigungsmöglichkeit für den Kajak-Sitz besteht, sollte es fast zwischen den Beinen sitzen! So kann dann in gefährlichen Situationen das Kind einfach und schnell gegriffen oder festgehalten werden.
Sicherheitsmaßnahmen für das Kind
Das Tragen einer Schwimmweste ist sowohl für die Eltern, als auch für das Kind verpflichtend! Ich betone das an dieser Stelle, da viele beim Paddeln gerne ohne störende Weste aufs Wasser gehen. Doch in einer Gefahrensituation habt ihr ein Kind, welches vielleicht Panik hat, schreit und den Stresslevel, auch bei den Eltern, extrem erhöht und sich im schlimmsten Fall einfach nur an euern Hals klammert! Bei Wellen im Meer ist das Extrem! Klar, ist dass das schlimmste was passieren kann und optimalerweise passiert das. auch nicht. Aber trotzdem sollte sich auch auf so etwas eingestellt und vorbereitet werden. Deshalb ist es unbedingt notwendig, das sowohl das Kind, als auch der Erwachsene, eine Schwimmweste tragen! Wir haben die Westen mit unseren Kindern gemeinsam ausgesucht. Sie durften sie wählen und auch an Land schon so lange Probe tragen wie sie wollten. Sie haben auch hier wieder vertrauen gefasst, sie ausprobiert und wir waren damit sogar vorher einmal im Wasser, um ihnen zu zeigen, dass sie hierbei über Wasser bleiben. Bei Nichtschwimmern muss es eine Weste mit Kragen sein, damit der Kopf über Wasser gehalten wird. Bei den meisten Kinderwesten wird das Kind auf den Rücken gedreht, wenn es ohne Bodenkontakt im Wasser treibt. Das sollte das Kind wissen und es sollte das ruhig vorher einmal ausprobieren. Das ist nämlich für ein Kind durchaus ein komisches und ungutes Gefühl, wenn man im Wasser plötzlich gedreht wird. Auch hier ist Vorbereitung das Wichtigste! Gewöhnung an die Weste und Sprechen! Als Eltern solltet ihr natürlich eine Leash tragen. Der Wind, auch wenn nicht sofort immer sichtbar, ist nicht zu unterschätzen!
Sprecht mit euren Kindern
Es kann sein das du richtig Lust auf eine Paddeltour hast – aber dein Kind nicht. Dann solltest du diese Tour auch nicht machen. Denn alle müssen Lust auf ein Paddelerlebnis haben und sich dabei gut fühlen. Deshalb ist es wichtig vorab mit dem Kind zu sprechen, auch über die Gefahren vom Meer oder von Gewässern – vor allem wenn das Kind noch Nichtschwimmer ist! Auch während der Paddeltour ist es immer wieder wichtig auf Dinge hinzuweisen und das Umfeld im Blick zu haben. Denn das Kind kann so vorausschauend gar nicht paddeln und denken. Weist es frühzeitig darauf hin, dass es sich jetzt ganz stark festhalten soll, weist darauf hin, wenn sich ein Boot nähert, damit es keinen Schreck bekommt. Besprecht auch während der Paddeltour Dinge und haltet durchweg Kontakt zu eurem Kind. Denn es hat euch im Rücken und kann euch hier nur Hören, oft aber nicht ohne große Verrenkung sehen! Legt in schwierigen Situationen eine Hand auf die Schulter und signalisiert – ich bin da, bei mir bist du sicher!
Kleine Distanz und nichts erzwingen
Am Anfang sollte nur eine kleine ungezwungene Tour gestartet werden. Wir sind einfach nur zwei Kilometer in den nächsten Ort gefahren. Hätten wir vorher wieder abbrechen und zurückpaddeln müssen, wäre das für uns auch in Ordnung gewesen. Es ging schließlich darum erst einmal alle an das Paddeln zu gewöhnen. Also am besten gar nichts großes Planen, sondern sich über jede Minute mit dem Kind auf dem Board freuen. Wenn sich das Kind Unwohl fühlt, brecht die Tour ab! Denn es soll schließlich nicht sein ganzes Leben Angst vor dem Wasser oder vor dem Paddeln haben.
So war unsere Tour auf dem Meer
Wir wollten die Tour, bevor wir sie letztendlich wirklich gemacht haben, eigentlich schon zwei Tage vorher machen. Allerdings haben dann die Winde so aufgefrischt und die Wellen waren plötzlich so stark, das wir sie abbrechen mussten. Wir sind lediglich einmal über die Brandung und dann direkt wieder zurück. Beim zweiten Anlauf waren die Bedingungen perfekt. Wenig Wind, keine hohen Wellen, keine zu hohe Brandung und motivierte Kinder. Das sind die perfekten Bedingungen für eine Paddeltour mit Kindern im Meer. Letztendlich hat sich das Warten und die Vorbereitung sehr gelohnt. Am Ende war es für alle ein tolles Erlebnis, welches wohl niemand so schnell vergessen wird. Wir waren am Ende alle glücklich wieder am Ufer zurück. Wir haben zur Tour ein Video gemacht, damit ihr davon einen besseren Eindruck kriegt. Schaut es euch gerne an und stellt Fragen unter diesem Beitrag oder unter dem Video in den Kommentaren. Teilt diesen Beitrag auch gerne mit anderen Eltern, die eine Paddeltour mit Kindern im Meer, oder auch auf dem See planen.
Das Video ist von YouTube eingebettet. Beim Starten wird eine Verbindung hergestellt. Es gelten die Datenschutzbestimmungen von Google.
Zuletzt aktualisiert am 06.05.2025 von Steffen
Keine Kommentare vorhanden