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Elektrofinnen (E-Finnen) für SUP-Boards: Sinnlos oder maximaler Spaßfaktor?

In der heutigen Zeit wird alles elektrifiziert: E-Autos, E-Fahrräder, E-Scooter und wen überrascht es, es gibt mittlerweile auch im SUP-Bereich spezielle E-Finnen, die einem das Paddeln vereinfachen bzw. komplett abnehmen sollen, da sich mit einem Elektroantrieb, der die Finne ersetzt, über das Wasser gefahren werden kann. Mit externen Elektrofinnen lässt sich nahezu jedes SUP-Board zu einem E-SUP Board machen. Einfach die vorhandene Finne durch die E-Variante auswechseln und schon kann mühelos auf dem Wasser „gepaddelt“ bzw. „gefahren“ werden. Das sorgt nicht nur für seltsame Momente für alle, die vom Land zuschauen und den Paddler ohne zu Paddeln über das Wasser gleiten sehen, sondern macht auch überraschend viel Spaß. Ich habe E-Finnen für SUP-Boards für euch ausprobiert und möchte über meine Erfahrungen an dieser Stelle berichten. Kann ich mit einer E-Finne überhaupt noch normal und ohne Elektromotor paddeln? Passen die Finnen an mein SUP-Board? Wie wird die E-Finne betrieben? Darf ich damit überall fahren? Brauche ich einen Führerschein für die E-Finnen? Diese und weitere Fragen werde ich natürlich umfassend für euch beantworten. Solltet ihr sonst noch offene Fragen zu E-SUP Boards und E-Finnen haben, könnt ihr das gerne in die Kommentare schreiben. Ich werde diese dann für euch beantworten.

Elektrofinne, Efinne, E-Finne

So funktioniert die Elektrofinne für das SUP-Board

Das Grundprinzip bei Elektrofinnen für SUP-Boards ist immer das gleiche. Die vorhandene, mitgelieferte Finne mit dem Slide-In (Steckfinne) oder dem US-System (Hier mehr Infos zu den Finnen-Systemen) wird durch eine E-Finne ersetzt. Diese muss natürlich sehr fest im Finnenkasten fixiert werden, damit diese nicht abfällt und in den Tiefen des Sees verschwindet. Hierfür werden die Elektrofinnen bei SUP-Boards in der Regel fest verschraubt und lassen sich dann auch nur mit Werkzeug (meistens Inbusschlüssel) befestigen und abnehmen. Gesteuert wird die Finne über eine extra Fernbedienung (Remote), welche am Paddel oder am Handgelenk (Arm) befestigt wird. Darüber lässt sich die Schubkraft der E-Finne regulieren und sich diese Ein- und Ausschalten. Es gibt Elektrofinnen für SUP-Boards mit integrierten Akkus und welche, die einen externen Akku haben, der irgendwo auf dem Board (in der Regel im Heckbereich), befestigt werden muss. Mit der Elektrofinne sind dann, je nach Leistung, ca. 4-8 km/h auf dem Wasser möglich, ohne dass auch nur ein einziger Paddelschlag ausgeführt werden muss. Eine Elektrofinne wiegt zwischen 1,5 und 2 kg, je nachdem ob ein externer oder interner Akku genutzt wird. Das ist ca. 10 Mal so viel wie eine normale SUP-Finne aus Kunststoff.

Steuerung EFinne

So oder so ähnlich sieht die Steuerung einer Elektrofinne aus. Hier jetzt die Steuerung über das SUP-Paddel

Dauerbetrieb der E-Finne

Die Nutzung einer Elektrofinne ist denkbar einfach. Finne anbringen und schon lässt sich über die Fernsteuerung der Elektromotor zuschalten. Die meisten Elektrofinnen arbeiten hier im Dauerbetrieb. Das heißt, das die Finne dauerhaft läuft und einen nach vorne befördert. Natürlich können unterschiedliche Geschwindigkeits- oder Leistungsstufen eingestellt werden. Hierbei muss dann kein Paddelschlag (außer Lenkschläge), ausgeführt werden. So kann entspannt im Sitzen, Liegen und natürlich Stehen auf dem Board „gechillt“ werden, ohne dass ein einziger Paddelschlag ausgeführt werden muss. Die E-Finne brummt hierbei die ganze Zeit vor sich hin und befördert einen über die Wasseroberfläche. Etwas spezieller neben der dauerhaften Unterstützung, ist die Paddelunterstützung, die wahrscheinlich für die meisten spannender sein dürfte.

Motor SUP, Elektrofinne SUP

Entspannt mit der Elektrofinne unterwegs: Ohne Paddeln!

Paddelunterstützung mit E-Finne

Die Premium E-Finnen, bieten eine Art Paddelunterstützung für das Stand-Up Paddling oder den Kajak-Bereich an. Dieses funktioniert wie beim E-Bike, wenn in die Pedalen getreten wird. So wird auch auf dem Wasser, beim Ausführen eines Paddelschlags, der E-Motor, in diesem Moment, zugeschaltet. So unterstützt einen die Elektrofinne ausschließlich beim Paddeln und ist nicht im Dauerbetrieb. Eine E-Finne, welche die Paddelunterstützung anbietet, ist die Elektrofinne von JayKay (Hier unseren Testbericht anschauen). Die Paddelunterstützung kann einem helfen, auch längere Distanzen mit dem Board zurückzulegen und einfacher gegen Wind und Wellen anpaddeln zu können.

Normales Paddeln mit angebrachter E-Finne

Wer eine Elektrofinne an sein SUP-Board angebracht hat, muss in der Regel nicht mehr selber paddeln. Doch was ist, wenn der Akku der Finne einmal leer ist und ihr noch nicht am Ziel seid? Glücklicherweise funktioniert das „normale“ Paddeln ohne Motorunterstützung, trotz angebrachter E-Finne, trotzdem. Allerdings hat die Elektrofinne mehr Wasserwiderstand und das Paddeln ist anstrengender als mit der normalen Finne, die beim SUP-Board beiliegt. Außerdem ist das SUP-Board beim Herausheben aus dem Wasser und tragen zum Wasser sehr hecklastig, so dass ein Tragen zu zweit auf jeden Fall entspannter ist.

Spaßfaktor mit der Elektrofinne

Der Spaßfaktor mit einer Elektrofinne auf dem Wasser kann extrem hoch sein. Gerade beim erstmaligen Ausprobieren haben wir oft leuchtende Augen gesehen, wenn der Elektromotor einen nach vorne katapultiert! Langfristig lässt der Spaßfaktor allerdings dann auch schnell nach, da alle Positionen irgendwie ausprobiert wurden und der Antrieb zur Selbstverständlichkeit geworden ist. So ist die E-Finne am Anfang unglaublich kurzweilig, wird aber bei langer und intensiver Nutzung auch schnell langweilig. Schließlich geht der sportliche Charakter vom Stand-Up Paddling komplett verloren. Eigentlich paddeln wir auf dem Wasser, um uns trotz sommerlicher Hitze, etwas zu bewegen. So wird wohl niemand nach der Paddeltour mit E-Finne stolz aus dem Wasser treten, weil hier nie das Gefühl aufkommen wird, etwas körperlich geleistet zu haben. Dieses Gefühl gibt einem der Körper einfach nur nach richtigem Sport, was das Paddeln mit Elektrofinne, vor allem im Dauerbetrieb, auf gar keinen Fall ist.

Rechtliche Situation bei Nutzung von E-Finnen

Durch das Anbringen einer Elektrofinne an euer SUP-Board oder Kajak, wird dieses zum Motorboot. Natürlich ist es nur ein kleiner Motor, der oft nur zwischen 200 und 500 Watt Leistung bringt – aber es ist im rechtlichen Sinne ein Motor! Schließlich könnt ihr, ohne Muskelkraft, auf dem Wassersportgerät unterwegs sein. Bei der Nutzung von Wassersportgeräten mit Motor gibt es natürlich viel mehr Regelungen und Einschränkungen als bei muskelbetriebenen Sportgeräten. Wir empfehlen vor der Nutzung aber immer noch in die Regelungen und Gesetze für das jeweilige Bundesland zu werfen, da Elektrofinnen noch ziemlich neu sind und diese natürlich so direkt auch nirgends explizit genannt werden!

E-Finne ist führerscheinfrei

Die beste Nachricht für die Nutzung einer Elektrofinne: Diese ist in Deutschland führerscheinfrei! Das liegt vor allem an der geringen Leistung von E-SUP Boards bzw. den Elektrofinnen. In den Gesetzen und Verordnungen der einzelnen Bundesländer sind Motorboote mit einer Leistung bis 15 PS führerscheinfrei und ohne Sportbootführerschein nutzbar. Über diese Regelung werden einige schon einmal beim Ausleihen von den beliebten Hausbooten auf der mecklenburgischen Seenplatte gestolpert sein. Diese sind nämlich auch führerscheinfrei, da deren Motoren die Leistung von 15 PS nie überschreiten. Nun sollte eigentlich klar sein, dass auch eine E-Finne oder ein E-SUP niemals an die 15 PS herankommen wird. Zumindest die frei verkäuflichen Produkte haben alle nicht diese Leistung, so dass ihr führerscheinfrei überall mit der E-Finne fahren dürft. Wirklich überall?

Elektromotoren oft verboten

Elektrofinne verboten

Oft sind Elektromotoren, und damit auch E-Finnen verboten

Wer eine Elektrofinne bei seinem SUP-Board nutzen möchte, wird oft auf Verbote und Einschränkungen stoßen. So sind, gerade auf vielen Binnenseen, Elektromotoren grundsätzlich verboten. Einige Bundesländer verbieten sogar die Nutzung von Elektrosurfboards komplett (Beispiel: Bayern). Wer also eine E-Finne nutzen möchte, sollte sich vorab bei jedem Gewässer informieren, ob dort überhaupt Elektromotoren erlaubt sind. Bei unserer Recherche haben wir nur wenig Gewässer gefunden auf denen die Nutzung erlaubt ist. Meistens sind dieses die Bundeswasserstraßen (Elbe, Rhein usw.). Allerdings gelten für diese Gewässer auch weitere Regeln, wie zum Beispiel das Kennzeichnen des SUP-Boards mit Namen, Adresse und Telefonnummer (Hier empfehlen wir SUP-Tags.de). Außerdem ist das Paddeln, selbst mit E-Finne, auf solchen Gewässern wegen Strömung und Schiffsverkehr nur eingeschränkt zu empfehlen, da es schnell gefährlich werden kann. Also einfach eine E-Finne ans SUP-Board machen und Spaß auf dem Wasser haben, ist in der Regel so nicht möglich. Unbedingt im Bundesland und dann speziell für das jeweilige Gewässer vorab informieren, damit es nicht zu Bußgeldern kommt!

Nutzungsmöglichkeiten für Elektrofinnen

Ganz sinnlos sind Elektrofinnen für SUP-Boards natürlich nicht! Wir können uns diese, gerade mit der Paddelunterstützung, gerade für Surf- und SUP-Schulen sehr gut vorstellen, um seine Gruppe beisammen zu halten oder einzelne, verletzte Teilnehmer mit ihrem SUP-Board einfacher abschleppen zu können. Außerdem eignen sich Elektrofinnen auch wunderbar zum Paddeln gegen den Wind. Allerdings sollte sich auch hier nicht zu sehr auf das Material und die Motorunterstützung verlassen werden. Denn wenn dieser ausfällt oder der Akku leer ist, kann es auch hier schnell an die Grenzen gehen! E-Finnen eignen sich sicherlich auch für Menschen mit körperlichen Einschränkungen, die aufgrund von Erkrankungen keine Touren mehr machen können oder denen das Paddeln sonst sehr schwer fällt. Diese können durch den Motor dann die fehlende Unterstützung erfahren, um trotzdem am SUP-Sport teilzuhaben. Fallen euch weitere Nutzungmöglichkeiten für Elektrofinnen bei SUP-Boards ein? Schreibt diese gerne einmal als Kommentar unter diesen Beitrag!

Fazit

Elektrofinnen für SUP-Boards machen Spaß und sind, gerade am Anfang, extrem kurzweilig! Allerdings wird der Spaß durch diverse Einschränkungen und Verbote schnell wieder etwas getrübt. Außerdem ist der Anschaffungspreis von 400+ Euro auch nicht ohne. Für viele Stand-Up Paddler wird eine E-Finne ein reines Spaß-Produkt sein, welches dem sportlichen Charakter von Stand Up Paddling zuwider läuft. Deshalb muss jeder für sich selber entscheiden, ob und wie er eine Elektrofinne beim Stand Up Paddling einsetzt und ob es wirklich notwendig ist. Was bei den Fahrrädern nun schon weitestgehend akzeptiert wurde, ist auf dem Wasser noch sehr kontrovers diskutiert und wird hier wahrscheinlich auch nie die große Akzeptanz finden!

Wie ist eure Meinung zu E-Finnen bei SUP-Boards? Würdet ihr euch eine solche Finne kaufen? Wo seht ihr die Nutzungmöglichkeiten?

Die meistgestellten Fragen zur Elektrofinnen

Haben die E-Finnen eine Notabschaltung?

In der Regel haben alle Elektrofinnen eine Notabschaltung. Entweder in Form von einem Lagesensor, der in die Fernsteuerung am Paddel verbaut ist, oder mit einer Leine, welche wie die Leash, am Fußgelenk befestigt wird und die Stromverbindung beim Akku unterbricht, wenn man einmal ins Wasser fallen sollte. Das SUP-Board mit der EFinne fährt also auch nicht einfach davon, wenn ihr doch einmal ins Wasser fallen sollet.

Hier findet ihr noch die Elektrofinnen, die wir bereits getestet haben

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Zuletzt aktualisiert am 11.07.2022 von Steffen

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