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Wir lieben es neue Dinge auszuprobieren! Als uns das Unternehmen Jaykay von seiner neuen Elektrofinne für SUP-Boards berichtet hat, waren wir erst einmal etwas skeptisch – E-Finne für ein SUP-Board? Wofür brauche ich das denn? Wir entschieden uns die JayKay E-Finne einfach einmal auszuprobieren und waren nach der ersten Benutzung einfach nur begeistert „Das Teil macht einfach unglaublich viel Spaß!“ In diesem ausführlichen Testbericht zur E-Finne erfahrt ihr natürlich alles, was wichtig ist. Angefangen bei der Verarbeitung, den unterschiedlichen Modis und der Steuerung über das SUP-Paddel und natürlich der Nutzung auf dem Wasser. Ergänzt wird dieser Test durch ein ausführliches Testvideo zur JayKay Elektrofinne, die durch zwei Adapter für fast alle gängigen SUP-Boards geeignet ist. Dadurch lässt sich mit der Finne nahezu jedes SUP-Board zu einem ESUP umrüsten. Wenig Zeit? Schau dir gerne unser Testvideo zur Elektrofinne in unserem YouTube-Kanal (neuer Tab) an.
Vor- und Nachteile im Überblick
Vorteile
Nachteile
Lieferumfang und Preis
Zugegebenermaßen, bei dem Preis kamen auch wir anfangs erst einmal ins Stocken. 699 Euro kostet die E-Finne von JayKay. In der Finne steckt aber viel Technik und Entwicklungszeit, so dass der Preis sicherlich in Ordnung ist. Moderne, leistungsstarke und hochwertige Elektromotoren kosten nun einmal auch etwas Geld in der Produktion. Allerdings sorgt der Preis dann letztendlich dafür, dass sich die Anschaffung einer solchen Elektrofinne zweimal überlegt wird. Wer sich die Finne genauer anschaut, wird neben dem JayKay Schriftzug auch einen F2 Schriftzug auf der Finne erkennen. Es handelt sich also um eine Elektrofinne von der Marke Jaykay und F2.
Im Lieferumfang befindet sich neben der Finne auch eine Remote (Fernsteuerung), die passenden Ladekabel, Werkzeug zum Montieren und zwei Adapter zur Befestigung am SUP-Board.
- Elektrofinne
- Fernsteuerung (Remote)
- Ladekabel (für Finne und für Remote)
- Adapter für Slide-In und US-Finbox System
- Werkzeug und Schrauben
- Bedienungsanleitung
JayKay Elektrofinne im Überblick
Die Elektrofinne von JayKay weiß vor allem durch das All-In Design zu überzeugen. Die gesamte Elektronik und auch der Akku befinden sich direkt in der Finne. Außerdem bietet die Finne für die vergleichsweise kompakte Bauweise auch eine extrem hohe Leistung von bis zu 400 Watt. Andere E-Finnen haben meist einen externen Akku, welcher im Heckbereich des Boards fixiert und mit einem Kabel mit der E-Finne verbunden wird. Hier hebt sich die JayKay E-Finne positiv von Konkurrenzprodukten ab.
Hochwertig und robust verarbeitet
Die JayKay E-Finne hat eine Größe von ungefähr 26 x 26 x 11,5 cm. Mit angebrachtem US-Finbox Adapter wiegt diese ca. 2035 Gramm. Damit ungefähr 10 Mal so viel wie eine normale Finne eines SUP-Boards. Das Zusatzgewicht fällt vor allem beim Tragen des Boards zum Wasser und dem Setzen auf die Wasseroberfläche auf. Ansonsten besteht die Finne aus robusten Polycarbonat (Kunststoff) und macht einen extrem hochwertigen Eindruck. Es sind keine unsauber gearbeiteten Kanten oder Ecken vorhanden und alles ist gerade und passgenau verschraubt, wie wir das bei dem hohen Anschaffungspreis auch erwartet hätten. Die Elektrofinne ist nach IP68 Norm staub- und wasserdicht, so dass sie selbstverständlich für den Einsatz im Wasser konzipiert ist.
Passender Adapter für SUP-Board Befestigung
Befestigt werden kann die E-Finne mit den gängigsten Finnensystemen. Es liegt ein passender Adapter für das US-Finbox System und das Slide-In System (Steckfinne) bei. Je nachdem was bei eurem Board zum Einsatz kommt, wird einfach der passende Adapter auf der Oberseite der Finne fest mit Schrauben befestigt. Der passende Inbusschlüssel und Schrauben sind natürlich beiliegend. Anschließend kann die Elektrofinne, wie auch die Standard-Finne, im Finnenkasten befestigt werden. Es müssen keine weiteren Kabel angeschlossen oder umständlich auf dem Board verstaut werden. Finne im Finnenkasten anbringen, Remote (siehe unten) ans Paddel und ab aufs Wasser. Die Finne muss natürlich sehr fest im Finnenkasten verschraubt (US-System) werden, damit diese auch wirklich hält und nicht im See oder Meer versenkt wird.
Die Fernsteuerung (Remote)
Die Fernsteuerung der JayKay Elektrofinne wiegt nur ca. 44 Gramm und wird mit zwei Gummigreifern direkt am Paddelschaft befestigt. Auch die Remote ist nach IP68 Norm staub- und wasserdicht, sollte auf dem Wasser aber vom Paddel nicht unbedingt abgemacht werden, da sie nicht schwimmfähig ist. Über die Remote lässt sich die E-Finne einschalten und unterschiedliche Modis lassen sich über einen Drehregler aktivieren. Außerdem lässt sich über einen stufenlosen Schubregler die Leistung der Finne regulieren. Auch die Remote wirkt hochwertig und robust verarbeitet und hält, nach Anbringen am Paddel, dort wirklich bombenfest. Die Remote passt an alle gängigen SUP-Paddel. Die Finne koppelt sich automatisch nach dem Einschalten mit der Fernsteuerung und muss auch nach dem ersten Auspacken nicht noch extra gekoppelt werden. Das ist extrem komfortabel!
Die zwei Modi der E-Finne
Die Elektrofinne bietet zwei unterschiedliche Modi. Zum Einen den manuellen Modus, bei welchem die Elektrofinne dauerhaft in Betrieb ist und einem Schub nach vorne gibt. Hierbei lässt sich die Leistung über den Schubregler ganz einfach regulieren. Maximal kann die Finne einen in beiden Modi mit 400 Watt Leistung nach vorne bringen. Das ist, gerade im direkten Vergleich mit anderen Elektrofinnen, eine ziemlich starke Leistung, die in der Realität, je nach Board- und Fahrergewicht, am Ende ca. 6-8 km/h ausmacht. Der spannendste Modus der E-Finne ist aber der Automatik-Modus. Diesen könnt ihr euch wie eine Art Paddelunterstützung vorstellen. Das vergleichbar mit der Tretunterstützung beim E-Bike, wenn ihr in die Pedale tretet. Wenn ihr einen Paddelschlag ausführt, springt die Finne an und gibt einem die in dem Moment einen unterstützenden Vorschub. Über den Schubregler lässt sich auch hier die Leistung regulieren. Wer eine niedrige Stufe eingestellt hat, bekommt weniger Unterstützung beim Paddelschlag. Wer die maximale Stufe aktiviert hat, wird dann bei jedem Paddelschlag kurz mit 400 Watt Leistung unterstützt, so dass ihr damit garantiert über das Wasser fliegt.
Automatische Abschaltung
Die Elektrofinne von JayKay funktioniert eh grundsätzlich nur unter Wasser, um eine Überhitzung an Land zu verhindern. Schließlich ist in der kompakten Finne ganz schön viel Technik verbaut. Auf dem Wasser bietet die Finne eine Notabschaltung. Die Remote hat einen integrierten Lagesensor und erkennt im Optimalfall einen Sturz ins Wasser und deaktiviert die Finne, so dass einem das Board dann hier nicht einfach davonfahren kann. Auf der Remote lässt sich über kleine LED der Akkustand von der E-Finne, aber auch von der Remote entspannt ablesen.
Nutzung auf dem Wasser
Bei der Nutzung der Finne auf dem Wasser sind mit verschiedene Dinge aufgefallen, die ich euch an dieser Stelle einmal kurz zusammenfassen möchte. Das Wichtigste: Die Finne macht überraschend viel Spaß und es ist erstaunlich mit wie viel Leistung diese einen mit meinen 85 kg (+12 kg Boardgewicht + 2 kg Finne) nach vorne katapultiert. Den manuellen Modus habe ich schnell als langweilig angesehen, da dabei einfach gar nichts aktiv auf dem Wasser gemacht werden muss. Es kann natürlich einfach gechillt werden und das Board fährt trotzdem weiter nach vorne. Allerdings war das nach kurzer Zeit irgendwie nicht mehr so spannend, so dass ich dann schnell zum Automatik-Modus gewechselt bin. Das funktioniert dank dem Drehschalter auf der Remote glücklicherweise innerhalb von Sekunden. Der Drehschalter ist mir persönlich allerdings etwas zu leichtgängig, so dass ich hin- und wieder ausversehen entweder die Modi verstellt, oder die Finne darüber abgeschaltet habe.
Hier hätte ich mir eine gefühlvollere Verstellmöglichkeit, wie auch beim Schubregler, gewünscht. Auch beim Automatik-Modus sind mir zwei Dinge aufgefallen. Zum einen muss höllisch beim Fahren von Kurven aufgepasst werden. Wenn ihr euch gerade in einer Lenkbewegung befindet und die passenden Paddelschläge ausführt, erkennt die Finne natürlich trotzdem einen Paddelschlag und gibt einem dann in dem Moment auch einen Schub nach vorne. Das kann einen ganz schnell vom Board holen, so dass ich empfehle die Finne beim Kurven fahren kurz abzuschalten und dann auf der geraden Strecke wieder einzuschalten. Die E-Finne erkennt hervorragend jeden Paddelschlag und bringt hier eine Leistung, die einen sogar gegen Wind und Wellen problemlos ankommen lässt. Was sonst ein enormer Kraftakt gewesen wäre, ist plötzlich mit der Elektrofinne am SUP-Board ein Kinderspiel.
Der Betrieb der E-Finne mit Seegras oder anders stark verkrautetem Wasser funktioniert mit der JayKay Elektrofinne nicht. Darauf ist diese nicht ausgelegt und in der Bedienungsanleitung wird der Betrieb auch ausgeschlossen.
Testvideo zur JayKay e-Finne
Das Video ist von YouTube eingebettet. Beim Starten wird eine Verbindung hergestellt. Es gelten die Datenschutzbestimmungen von Google.
Akkulaufzeit
Der Akku der Elektrofinne wird über einen kleinen Magnetstecker geladen. Die Ladezeit beträgt ca. 3 Stunden. Die JayKay E-Finne hat eine Spannung von 21,6 V DC und eine Kapazität von 10 Ah. Auf der maximalen Leistungsstufe von 400 Watt hält der Akku ca. 30 Minuten durch. Bei niedrigster Stufe (ca. 50 Watt) schafft sie ca. 4 Stunden am Stück (im manuellen Modus). Die Remote wird mit einem beiliegenden USB-Kabel geladen. Auch die Remote hat einen integrierten Akku, der bis zu 6 Stunden am Stück betrieben werden kann. Über die Remote lässt sich der Akkustand anhand von jeweils 5 LED ablesen.
E-Finne beim SUP erlaubt?
Grundsätzlich ist eine E-Finne bei SUP-Boards natürlich erlaubt. Hierbei handelt es sich um einen Elektromotor, der natürlich gleichzusetzen ist mit einem Motorboot. Eine Elektrofinne ist in den meisten Bundesländern führerscheinfrei und darf, ohne Sportbootführerschein, auf dem Wasser betrieben werden, da eine E-Finne unter 15 PS Leistung hat. Bis 15 PS dürfen Boote ohne extra Sportbootführerschein betrieben werden. Da kommt die JayKay E-Finne nicht einmal ansatzweise hin. Allerdings kann es durchaus lokale Verbote für E-Finnen oder Elektroantriebe bei SUP-Boards bzw. Booten geben. So sind E-Finnen in Bayern und der Schweiz komplett verboten. Auch sonst gibt es auf vielen Seen Verbote für Elektromotoren. Deshalb solltet ihr euch unbedingt vor dem Kauf und natürlich auch vor jeder Nutzung über das jeweilige Gewässer informieren und nicht einfach damit aufs Wasser gehen.
Fazit
Die JayKay E-Finne macht unglaublich viel Spaß auf dem Wasser. Das einfache Montieren am Board ohne extra Kabel oder Akkupacks und die Steuerung mit der Remote am Paddel macht diese Elektrofinne besonders innovativ und einfach. Ob diese für den Privatgebrauch Sinn macht, muss jeder für sich selber entscheiden. Sie kann einem schon helfen, auch bei schwierigen Bedingungen, gegen Wind und Wellen voran zu kommen. Auch für SUP-Schulen und Verleihe können wir uns die E-Finne von JayKay sehr gut vorstellen, um die SUP-Schüler bei Touren zusammenzuhalten oder einfach auch Abschleppen zu können. Der Preis ist sicherlich auf den ersten Blick hoch, allerdings steckt hier viel Technik und Innovation in der Finne was bei der Nutzung und dem Vergleich mit anderen Elektrofinnen deutlich wird. Uns hat besonders gut der Automatik-Modus gefallen, der eine Paddelunterstützung ist und einen in vorher nie erreichte Geschwindigkeiten katapultieren kann. Wir sind zwar grundsätzlich auch eher Fans vom Paddeln mit Muskelkraft und ohne Elektroantrieb, hatten beim Testen aber trotzdem unseren Spaß, so dass wir sicherlich auch noch andere E-Finnen genauer beleuchten werden.
Wie ist eure Meinung zu E-Finnen bei SUP-Boards oder generell der JayKay E-Finne? Schreibt gerne einen Kommentar unter diesen Testbericht. Wir sind da sehr gespannt auf eure Meinung.
Die meistgestellten Fragen zur JayKay E-Finne
Ist der Betrieb Finne auf dem SUP-Board hörbar?
Ja, die Elektrofinne von JayKay hat ziemlich viel Leistung. Es ist auch vom SUP-Board aus ein deutliches Brummen wahrnehmbar, so dass eine Nutzung auch anderen Paddlern auffallen dürfte, wenn ihr an diesen vorbeipaddelt. Der Elektromotor ist hörbar und auch der Schub, der von der Finne ausgeht, ist auf der Wasseroberfläche bzw. hinten am Heck des Boards erkennbar.
Ist ein Sportbootführerschein notwendig?
Die gute Nachricht: Nein, für den Betrieb einer elektrischen Finne oder generell eines elektrischen SUP-Boards ist kein Sportbootführerschein notwendig. Bis 15 PS Leistung sind Elektroboote oder Motoren in der Regel führerscheinfrei. Keine E-Finne und auch kein ESUP hat diese extreme Leistung, so dass diese ohne extra Führerschein auf dem Wasser betrieben werden dürfen. Dieses ist in den meisten Bundesländern in Deutschland so geregelt. Allerdings solltet ihr euch trotzdem vor der Nutzung informieren, ob der Gebrauch von Elektrofinnen überhaupt erlaubt ist. Auf vielen Gewässern ist die Nutzung nämlich stark eingeschränkt oder sogar verboten.
Passt die Finne an die Bluefin-SUP Boards?
Soweit wir wissen hat Bluefin das sogenannte Click-In Finnensystem bei ihren SUP-Boards. Das heißt die Finne wird eingesetzt und mit einem kleinen Hebel im Finnenkasten fixiert. Für das Click-In System ist die JayKay Finne so erst einmal nicht ausgelegt und der passende Adapter liegt nicht bei. Allerdings könnt ihr gerne einmal Kontakt zur Firma JayKay aufnehmen. Diese finden sicherlich für euch eine individuelle Lösung!
Wie funktioniert das Koppeln zwischen Remote und Finne?
Das Koppeln funktioniert ganz automatisch. Schon im Auslieferungszustand ist die Remote mit der Finne gekoppelt, so dass, nach dem Laden, direkt auf dem Wasser gestartet werden kann. Der Betrieb der Finne funktioniert nur IM WASSER. Wer diese vorab an Land ausprobieren möchte, wird von der Finne keine Reaktion bekommen.
Keine Erfahrungsberichte vorhanden