So planst du eine mehrtägige SUP-Tour (Mehrtagestour) – Tipps & Tricks
Inhaltsverzeichnis
- 1 Der Anfang eines jeden SUP-Abenteuers
- 2 Diese Fragen musst du dir stellen
- 2.1 Wo mache ich die Tour?
- 2.2 Wie finde ich geeignete Touren?
- 2.3 Wie lang soll die mehrtägige Tour sein?
- 2.4 Wie lang sollte eine Tagesetappe sein?
- 2.5 Ist mein SUP-Board & Paddel dafür geeignet?
- 2.6 Wo möchte ich übernachten?
- 2.7 Was brauche ich noch an Ausrüstung?
- 2.8 Wie orientiere ich mich bei der Tour?
- 2.9 Wie und wo verstaue ich das Gepäck?
- 2.10 Was brauche ich bei der Tour wirklich?
- 3 Routine bei der Planung
Dem Alltag entfliehen, einfach mal ein Wochenende abschalten, Smartphone abschalten, die Ruhe & Natur genießen und den Abend am Lagerfeuer direkt am Wasser ausklingen lassen. Hierfür eignet sich bestens eine mehrtägige SUP-Tour. Doch wie fange ich bei so einem Unterfangen überhaupt an? Wie kann ich eine solche Tour planen? Was muss ich mitnehmen und wo finde ich passende und geeignete Strecken? Passt das gesamte Gepäck überhaupt auf das SUP-Board? Sind solche Touren überhaupt möglich? Diese und weitere Fragen haben wir uns auch vor unserem ersten SUP-Abenteuer gestellt. Mittlerweile wissen wir, das Mehrtagestouren mit dem SUP-Board wunderbar funktionieren und auch garantiert das gesamte Gepäck auf deinem Board Platz findet. Allerdings bedarf es natürlich etwas Aufwand in der Planung, bevor ein solches „SUPventure“ angegangen wird. Wir möchten euch unser Vorgehen bei dem Planen von mehrtägigen Stand-Up Paddle Touren zeigen. Wie wir unsere Strecken finden und natürlich womit wir uns bei der Planung sonst noch befassen. Außerdem haben wir die Fragen beantwortet, die ihr euch vor einer mehrtägigen SUP-Tour unbedingt stellen solltet! Wenn ihr keine mehrtägige SUP-Tour machen wollt, haben wir für euch auch 13 Tipps für Tagestouren zusammengestellt.
Der Anfang eines jeden SUP-Abenteuers
Am Anfang steht immer die Idee etwas Verrücktes und Einzigartiges zu machen. Der Ruf nach einem Outdoor-Abenteuer wird in dieser hektischen Zeit mit ständiger Erreichbarkeit und Smartphone verständlicherweise immer größer. Wenn dich dieser Ruf ereilt, wird es für dich Zeit mit der Planung für deine erste Mehrtagestour auf dem SUP-Board zu beginnen, um dem Alltag zu entfliehen und dich hierbei wieder auf ein Minimum zu reduzieren. Denn du wirst dabei merken: Du brauchst gar nicht viel um wirklich glücklich zu sein! Ein Sonnenaufgang direkt am Wasser, bei dem der gesamte Himmel orange glüht. Du sitzt eingepackt im Schlafsack mit einem frisch gebrühtem Kaffee und lässt dich von diesem Moment einfangen…
Diese Fragen musst du dir stellen
Wo mache ich die Tour?
Eine der wohl wichtigsten Fragen, die du dir vor dem SUP-Abenteuer stellen musst. Wir haben festgestellt, dass Abenteuer gar nicht immer weit entfernt liegen müssen. Meistens liegen Abenteuer auch direkt vor der Haustür, wenn einfach ein bisschen recherchiert wird und die Wasserwege vor der Haustür näher beleuchtet werden. So haben wir auch schon mit maximal einer Stunde von unserer Haustür die schönsten Erlebnisse bei mehrtägigen SUP-Touren gehabt. Es muss gar nicht immer ins Ausland gehen, sondern der Blickpunkt sollte am Anfang eher rund um den Wohnort liegen. Dieses hat den Vorteil, dass keine lange Autofahrt bevorsteht und ihr im Notfall auch einfach wieder nach Hause kommt. Das spart Zeit und vor allem Stress! Gerade, wenn ihr die Tour vielleicht einfach nur an einem Wochenende machen wollt. Schaut also im eigenen Umfeld nach geeigneten Touren für eine Mehrtagestour mit dem SUP!
Wie finde ich geeignete Touren?
Eigentlich ist es gar nicht so schwer passende Touren für ein SUP-Abenteuer zu finden. Als grobe Orientierung können beispielsweise die Kanu-Reiseführer dienen, da die meisten Wasserwanderwege für Kanus auch für SUP geeignet sind. Hier gibt es zum Teil schon fertige, perfekt beschriebene Routen, die einfach nur noch vom Kanu auf das SUP-Board verlegt werden müssen. Es lohnt sich hier in der Buchhandlung mal etwas zu stöbern. Für den Kanusport gibt es viele Touren-Ratgeber und Reiseführer, die oft nach Bundesländern sortiert sind. Aber auch für das Stand Up Paddling gibt es mittlerweile immer mehr Streckenvorschläge und Reiseführer, die perfekt als Inspiration dienen können. Außerdem gibt es von jedem Gebiet in Deutschland auch Wasserwanderkarten, auf denen die Besonderheiten, Gefahrenstellen, Schleusen und Naturschutzgebiete von allen Flüssen eingezeichnet sind. Auch hier sollte vorab ein Blick geworfen werden. Nicht alle Touren sind das gesamte Jahr über befahrbar (Naturschutz, niedriger Wasserstand). Auch das Internet eignet sich wunderbar für die Recherche. Wer nach Wasserwanderwegen für Mehrtagestouren sucht, wird schnell fündig werden. Kanu-Verleihe haben zudem oft auch Routen auf ihren Webseiten vorgestellt, die sich natürlich auch einfach nachpaddeln lassen. Wer ein bisschen liest und recherchiert, wird schnell die passende Tour für das mehrtägige SUP-Abenteuer finden.
Wie lang soll die mehrtägige Tour sein?
Je nach Zeit und Lust könnt ihr auch am Anfang problemlos eine Woche unterwegs sein und hierbei ca. 100 Kilometer zurücklegen. Allerdings würden wir für den Einstieg eine Tour von max. 60 Kilometer empfehlen. Für diese Distanz braucht ihr dann, je nach Fitness-Level, ca. 3-4 Tage. Später könnt ihr dann aber auch ganze Regionen und Flüsse entlang paddeln. Dann seid ihr teilweise 7-9 Tage am Stück auf dem Wasser unterwegs und legt insgesamt auch mal 120 Kilometer zurück. Aber auch ein Abenteuer, welches vielleicht nur 30 Kilometer lang ist, kann sich lohnen. Wenn ihr auch hierfür dann 2-3 Tage einplant, könnt ihr alles entspannter und ruhiger angehen und die Tour vielleicht sogar noch etwas mehr genießen!
Wie lang sollte eine Tagesetappe sein?
Das ist natürlich von deinem Fitness-Level abhängig. Es ist unrealistisch Touren mit dem SUP-Board und Gepäck von ca. 30 Kilometer am Tag zu planen. Mit Pausen wärst du dann wahrscheinlich von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang unterwegs. Als grobe Orientierung würden wir Einsteigern und Anfängern zwischen 10 und 15 Kilometern am Tag empfehlen. Fortgeschrittenen Paddlern, denen das Gepäck nichts ausmacht, empfehlen wir ca. 20-25 km. Viel mehr sind aber mit Gepäck auf den Boards schon sehr sportlich. Schließlich soll die Tour ja auch am nächsten Tag wieder weiter gehen und auch für die folgenden Tage braucht ihr natürlich Kraft.
Ist mein SUP-Board & Paddel dafür geeignet?
Grundsätzlich ist natürlich jedes SUP-Board auch für eine mehrtägige Tour geeignet. Allerdings fällt es einem mit einem Touring-Board (mind. 11’6″) deutlich leichter, auch längere Touren zu meistern. Das liegt einfach an den besseren Gleiteigenschaften. Zudem bieten die Touring-SUP Boards auch mehr Traglast, sodass sie das Körpergewicht und das gesamte Gepäck auch problemlos tragen können. Auch mehrere Verstaumöglichkeiten für Gepäck (mehrere Gepäckgummis) sind bei einer Mehrtagestour empfehlenswert. Als Paddel eignet sich natürlich auch jedes Paddel. Allerdings sollte es in unseren Augen nicht zu schwer sein und robuste und langlebige Verbindungsstücke haben (bei mehrteiligen Paddeln). Denn nichts ist schlimmer als ein schweres Paddel, bei welchem alle Verbindungen wackeln und nach ca. 5 Kilometern die Arme schon müde werden. Es muss ein tourentaugliches Paddel sein. Hier hilft ausprobieren und auch ruhig etwas mehr Geld in die Hand nehmen. Das Alu-Paddel aus dem Komplett-Set ist für solche Touren eher ungeeignet.
Wo möchte ich übernachten?
Diese Frage musst du dir am Anfang natürlich auch stellen. Nicht jeder ist der Camping-Typ, der auf Campingplätzen übernachten möchte. Es gibt, gerade in beliebten Wasserwander-Regionen, viele Campingplätze direkt am Wasser, die das Übernachten vereinfachen. Aber auch Pensionen und Hotels sind bei einer mehrtägigen Tour eine Option. Das ist natürlich ein bisschen vom Typ abhängig, welche Übernachtungsmöglichkeit genutzt wird. Wichtig ist es auf jeden Fall sich vorab geeignete Möglichkeiten zu suchen. Bei Hotels und Pensionen empfiehlt sich eine Reservierung vorab. Bei Campingplätzen könnt ihr in der Regel auch spontan noch übernachten, wodurch die Tagesplanung dann noch flexibler gestaltet werden kann. Der Vorteil beim Übernachten in einem Hotel: Ihr braucht die Camping-Ausrüstung nicht mit auf dem SUP-Board zu transportieren!
Was brauche ich noch an Ausrüstung?
Je nach Übernachtungs-Wahl, solltet ihr euch Gedanken über die Ausrüstung machen. Habt ihr alles zum Übernachten auf dem Campingplatz? Braucht ihr noch eine vernünftige Leash, eine Schwimmweste oder einen kleinen Gas-Kocher? Wir haben für euch schon eine Orientierungshilfe für die Ausrüstung zusammengestellt, welche euch als Anregung dienen soll, damit ihr die perfekte Ausrüstung für eure mehrtägige SUP-Tour findet. Ihr solltet am Anfang auf jeden Fall genau überlegen was ihr alles benötigt und fehlende Ausrüstung vorab anschaffen.
Wie orientiere ich mich bei der Tour?
Wir empfehlen für die Orientierung entweder die oben genannten Kanu-Reiseführer oder Wasserwanderkarten. Natürlich könnt ihr auch alles in elektrischer Form mitnehmen. Es gibt alles mittlerweile auch für das Smartphone oder das GPS-Gerät. Allerdings verlassen wir uns bei unseren Abenteuern nicht auf die Technik und haben immer noch die klassische Karte als Orientierung mit dabei. Das wirkt dann auch immer noch etwas mehr wie ein richtiges Abenteuer.
Wie und wo verstaue ich das Gepäck?
Das gesamte Gepäck bei einer mehrtägigen SUP-Tour passt eigentlich auf dein SUP-Board. Du kannst vorne und hinten problemlos zwei Drybags (wasserdichte Packtaschen) unterbringen. Diese lassen sich in der Regel entweder direkt unter dem Gepäckgummi fixieren. Wer diese nicht „ausleiern“ möchte, kann aber auch einfach Mini-Spanngurte um das Gepäck und die D-Ringe des Gepäckgummis zurren. So hält das Gepäck dann auch sicher auf dem SUP-Board. Ein Ziehen von Spanngurten einmal UM das Board, empfehlen wir nicht. Da die Fahrperformance durch die Spanngurte am Unterwasserschiff stark eingeschränkt wird. Euer Board wird einen sehr schlechten Geradeauslauf haben und stark bremsen. Probiert vorher unbedingt aus, wie ihr was auf dem Board verstaut. Wasserdichte Packtaschen eignen sich hervorragend für eine mehrtägige SUP-Tour, da diese auch bei Regen, Wind und Wellen garantiert trocken bleiben. Achtet beim Kauf auf eine hohe Robustheit und eventuell sogar auf Tragegurte für den Rücken. Denn so könnt ihr die Drybags auch an Umsetzstellen einfach transportieren!
Was brauche ich bei der Tour wirklich?
Sortiert vor dem Start eurer Mehrtagestour unnötige Ausrüstungsgegenstände aus. Wenn ihr über den Gegenstand oder das Kleidungsstück nachdenken müsst, lasst es am besten gleich zu Hause. Optimiert die Ausrüstung und nehmt nur das mit, was ihr WIRKLICH braucht. Das spart am Ende viel Gewicht auf dem Board, welches ihr nicht jeden Tag wieder transportieren müsst. Denn mit jedem Paddelschlag müsst ihr das Gewicht beschleunigen, was natürlich viel Kraft kosten kann. Wir hatten bei unserer ersten Tour noch ca. 25 kg pro Person dabei. Bei unserer zweiten Tour waren es nur noch ca. 15 kg pro Person. Dieser Wert kann auch als grobe Orientierung dienen, wenn ihr die komplette Camping-Ausrüstung auf dem Board mitnehmt.
Routine bei der Planung
Wer schon mehrmals eine mehrtägige SUP-Tour gemacht hat, wird irgendwann genau wissen, was er benötigt. Alle, die eh gerne Outdoor unterwegs sind und viel Camping-Erfahrung haben, werden es wahrscheinlich am Anfang etwas leichter haben. Alle anderen müssen genau planen, überlegen und die Ausrüstung Stück für Stück optimieren. Es lohnt sich aber auf jeden Fall ein mehrtägiges SUP-Abenteuer zu planen und zu machen. Es werden schließlich nur Abenteuer bereut, die nicht gemacht wurden… Viel Spaß bei eurem nächsten SUPventure!
Kennt ihr schon unsere 14 Tipps für eine mehrtägige SUP-Tour?
Ihr habt weitere Fragen oder Tipps für die Planung einer Mehrtagestour mit dem Stand-Up Paddle Board? Dann schreibt diese gerne als Kommentar unter diesen Beitrag. Wir freuen uns immer sehr über Feedback!
Zuletzt aktualisiert am 15.04.2021 von Steffen
Kommentare
Annette 11/01/2024 um 9:32
Hallo Steffen
dein Artikel ist super. Könntest du denn direkt wine Tour für 2-3 Tage empfehlen? In der Schweiz oder Süddeutschland?