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Wing Surfer – Der neue Trend beim Stand Up Paddling?

Auf den Gewässern sind sie immer öfter zu sehen – die Stand Up Paddler, die mit einem Wing ihre Runden drehen. Ein Wing ist im Grunde ein Gleitschirm, welcher nicht an einen Segelmast befestigt ist, sondern einfach entspannt in der Hand gehalten wird. Möglich wird dieses durch eine extrem leichte Bauweise, die aus dem Kite-Bereich kommt. Letztendlich hat der Paddler beim „Wing Surfing“ kein Paddel mehr dabei, sondern nur sein Board und seinen Gleitschirm, den Wing. Die erfahrenen Stand Up Paddler stehen beim Wing Surfing entspannt auf ihrem Board und lassen sich durch den Wind nach vorne bringen. Die Anfänge mit dem Wing kamen aus dem Foil-Bereich. Erst kamen die Foil SUP-Boards (mit der langen Finne bei denen es so aussieht als würden sie über das Wasser schweben) und kurze Zeit später die Wings. Eigentlich sind die Wing Gleitschirme auch tatsächlich für den Einsatz mit einem Foil Board gedacht, da der Wing einen hierbei aus dem Wasser heben kann, das Board so nur wenig Wasserwiderstand hat und einem ordentlich Vortrieb gibt. Wir haben einen Wing Surfer ausprobiert und möchten sagen, ob Wing Surfing ein neuer Trend im SUP-Sport werden kann, welches potenzial dahinter steckt und für wen dieser Sport unserer Meinung nach geeignet ist.

Das ist ein Wing Surfer

Der Wing, übersetzt aus dem englischen „Flügel“, ist ein Gleitschirm, der extrem leicht ist und den es in unterschiedlichen Größen gibt. Dieser bietet in der Mitte einen Steg, welcher entweder mit vielen einzelnen Griffen oder einem langen Mittelsteg, als Stange, versehen ist, über welchen der Nutzer den Wing halten kann. Den Wing gibt es von ca. 2 m² bis ca. 6 m² Größe. Die kleineren Wing-Schirme sind dann eher für höhere Windgeschwindigkeiten geeignet. Je weniger Wind vorhanden ist, desto größer muss logischerweise der Wing sein.

Der Vorteil von dem Gleitschirm ist das kompakte Maß bei Nichtgebrauch. Er kann nämlich klein und kompakt, noch deutlich kompakter als ein aufblasbares SUP-Board, in einem Rucksack verstaut werden. Der Wing selber ist auch aufpumpbar und wird mit einer kleinen Kite-Pumpe vor der Verwendung in Form gebracht. Das Aufpumpen dauert nur ca. 2 Minuten. Das ohnehin niedrige Gewicht vom Wing ist im Wind gar nicht mehr spürbar, so dass es auch bei langem Halten in der Hand, nicht anstrengend wird. Der Wing wird beim Wing Surfing auch tatsächlich die ganze Zeit in der Hand gehalten und immer entsprechend in den Wind gedreht um vorwärts zu kommen. Einen Segelmast gibt es beim Wing Surfing nicht.

Für wen ist Wing Surfing geeignet?

Stand- Up Paddling bei Wind macht, gerade gegen den Wing, nur wenig Spaß. Es ist tatsächlich dann eher ein Sport, welcher tendenziell bei Wind eher nicht ausgeführt wird – zumindest nicht im Flachwasser. Genau an diesem Punkt kommt dann der Wing zum Einsatz. Denn schon kann an einem windigen Sommertag einfach der Wing rausgeholt und mit dem SUP-Board über das Wasser gesurft werden – ganz ohne Wellen! So zumindest die Theorie. Allerdings ist Wing Surfing schon etwas anspruchsvoller als beispielsweise das klassische Wind SUP, bei welchem ein Segel fest mit dem Board verbunden ist. Wir empfehlen Wing Surfing deshalb nur für Paddler, die schon Erfahrung mit Windrichtungen (Kite, Windsurfen) haben. Das Handling mit dem Gleitschirm, gerade in Kombination mit einem SUP-Board, erfordert viel Übung und es kann schon einige Stunden dauern, bis das richtige Handling mit dem Wing sicher beherrscht wird. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass viele mit einem SUP-Board mit Segelmast deutlich schneller Spaß auf dem Wasser haben können. Natürlich kann auch das Wing Surfing von jedem erlernt werden. Allerdings erfordert es tatsächlich etwas Übung, der Beschäftigung mit Windrichtungen und dem richtigen Handling mit dem Wing. Wer bereit ist dieses zu erlernen, vielleicht auch unter fachkundiger Anleitung (was definitiv schneller geht), dürfte sich auch beim Wing Surfing schneller zurecht finden. Es ist auch von Vorteil, wenn ihr euch sicher auf der Standfläche vom SUP-Board vor- und zurückbewegen könnt, da ihr dann viel einfacher die Standposition wechseln könnt.

Funktioniert der Wing mit einem aufblasbaren SUP-Board?

Grundsätzlich kann der Wing natürlich auch mit einem aufblasbaren SUP-Board genutzt werden. Gerade am Anfang reicht dieses wahrscheinlich auch aus. Das aufblasbare Board hat allerdings gegenüber den Hard-Boards (feste Bretter) die Nachteile, das es keine richtigen Kanten hat, das Board extrem dick (meistens 15 cm) ist und abgerundete Rails (Boardkanten) hat. Dadurch habt ihr nicht nur einen extrem hohen Wasserwiderstand, sondern ihr könnt das Board für eine Drehung auch nicht einfach ankanten (eine Seite belasten) wodurch das Lenken mit einem iSUP unglaublich erschwert wird. Nur wer den Wing gut beherrscht, ein Board mit einer großen Schwerfinne verwendet und viel Erfahrung hat, wird wahrscheinlich mit einem iSUP in Kombination mit dem Wing glücklich. Es seidenn ihr wollt einfach von A nach B (am besten Downwind) mit dem Wing fahren. Das funktioniert auch ohne viel Übung mit dem aufblasbaren SUP-Board. Besser geeignet ist der Wing, wo er auch in erster Linie zum Einsatz kommt, mit einem klassischen Foil-Board, bei welchem als Finne ein riesiges Schwert angebracht ist. Nur mit den Foil-Boards ist es dann auch möglich sich mit dem Board und dem Wing aus dem Wasser zu heben, so dass der Wing Surfer dann über der Wasseroberfläche entlang gleitet.

Wingsurfen - Unsere ersten Versuche mit dem WING auf Longboard & SUP-Board | Wing SUP | Ep.1

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Wird Wing Surfing der neue Trend?

Als ich das erste Mal vom Wing in Kombination mit den Boards gehört habe, habe ich es schnell als Quatsch für die ganzen Kite und Surf-Profis abgetan. Allerdings hat es auch mein Interesse geweckt, da die Wing Surfer im Wasser unglaublich lässig aussehen und spielend leicht über das Wasser gleiten. Ich wollte es zumindest selber mal ausprobieren. Doch um ein richtiger Trend zu werden, fehlt es beim Wing Surfing an einigen Punkten. Ein Trend wie das Stand-Up Paddling wird das Wing Surfen niemals werden. Dafür ist es zu speziell und Wings, die erst ab ca. 500 Euro losgehen, zu teuer. Schließlich kann der Sport nur bei Wind und von geübten Fahrern ausgeübt werden. Das macht ihn schon weniger attraktiv als SUP. Stand Up Paddling ist ein Sport für jedermann: Schnell erlernbar, für jedes Alter geeignet und so schon unglaublich vielfältig. Wing Surfing ist schwerer zu erlernen, kann dann aber natürlich auch viel Spaß auf dem Wasser bringen. Alle mit Vorerfahrung werden hier sicherlich eine tolle Ergänzung zu Stand-up Paddeln, Kiten und Windsurfen haben. Doch der große Durchbruch und die Zeit, in welcher wir auf den Gewässern viele Paddler mit einem Wing sehen werden, wird wahrscheinlich so schnell nicht eintreten. Lediglich an den Küsten, wo auch Windsurfen weit verbreitet ist, werden wir immer öfter auch die Wing Surfer in den Wellen sehen.

Wie ist eure Meinung zum Wing Surfer? Würdet ihr das auch gerne mal ausprobieren? Schreibt eure Meinung dazu gerne unter diesen Beitrag in die Kommentare!

Zuletzt aktualisiert am 25.04.2020 von Steffen

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Kommentare

Michael 02/06/2020 um 16:07

Ich habe heute einen SUP-Nutzer mit einem solchen Segel gesehen. Längere Zeit habe ich mich gefragt, was das genau sein soll, da habe ich deinen Beitrag entdeckt. Auf der einen Seite finde ich die Idee prinzipiell lustig, auf der anderen Seite muss man aber auch sagen: Gibt es dafür nicht Windsurfing? Auf jeden Fall will ich das auch nochmal probieren, wenn ich mal wieder am See an unserer Mietstation bin. Vielleicht haben die entsprechend Equipment am Start.

Antworten

Tom 26/06/2020 um 16:41

Hallo ich habe vor Jahren (10-15)mit dem Windsurfen begonnen.Aus Zeit und Platzgründen aber die letzten 10 Jahre nicht mehr gesurft. Nun möchte ich damit wieder beginnen. Da ich aber auch ab und an den Hund unterwegs sein möchte war die Überlegung ein Sup.
Nach langer Suche bin ich auf das JOBE VENTA 9.6 mit Segel gestoßen.
Frage als Einsteiger mit ca.80kg bei einer Größe von 186cm und einem Hund ca.20kg ist das JOBE VENTA 9.6 gut als Sup und Kajak zu fahren.

Antworten

Steffen 28/06/2020 um 15:10

So ein kurzes Board ist natürlich zum Strecke machen eher ungeeignet. Vom Surfen wirst du wahrscheinlich eher kürzere Boards gewohnt sein. Beim SUP sind längere Boards für Touren besser geeignet. Die aufblasbaren Boards mit Segel kommen doch recht schnell an ihre Grenzen durch die runden Rails. Wenn du keine hohen Geschwindigkeiten erwartest, wirst du vielleicht damit glücklich. Die perfekte Kombi bei den iSUP gibt es aber eher nicht.

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