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SUP-Tour auf der Dove- & Gose-Elbe: 20 km Rundkurs im Süden von Hamburg

Wer in Hamburg an Stand-Up Paddling denkt, denkt sofort an die Binnen- und Außenalster. Doch gerade an heißen Sommertagen sind die Kanäle in Wasserflächen in der Innenstadt von Hamburg mit Wassersportlern nahezu verstopft. Wir waren deshalb mit den SUP-Boards ganz im Süden von Hamburg unterwegs – in den Vier- und Marschlande. Die ländlich geprägte Region mit weiten Feldern, spärlicher Bebauung und Wäldern lässt nicht mehr vermuten, dass diese SUP-Tour wirklich durch Hamburg führt. Wir waren, obwohl wir die Tour Anfang Juli gemacht haben, die meiste Zeit wirklich alleine auf dem Wasser unterwegs und hatten die Gose- und Dove Elbe weitestgehend für uns alleine. Die Tour ist ein 20 Kilometer Rundkurs, der in beide Richtungen (Wind beachten!) gepaddelt werden kann. Sie führt über Altarme der Elbe, die vor langer Zeit durch Deiche vom Hauptstrom getrennt wurden und auf denen auch heute noch, ohne den Einfluss der Gezeiten (Ebbe & Flut), gepaddelt werden kann. Durch eine Schleuse sind die Dove- und Gose Elbe von der „großen“ Elbe abgetrennt, so dass hier ein konstanter Wasserpegel herrscht. Das macht das Gebiet, im Süden von Hamburg, besonders attraktiv für Wassersportler! Wir waren nun schon öfter hier unterwegs und sind die 20 Kilometer Runde gepaddelt. Schon mal im Süden von Hamburg gepaddelt? Nein!? Dann wird es aber Zeit!

Der Neuengammer Durchstich ist ein Highlight

Streckenkarte mit Beschreibung

Beste Zeit für den Dove- Gose Elbe-Rundkurs

Unsere Empfehlung: Paddeln im Frühsommer (nach dem 15. Juni, da der Neuengammer Durchstich zur Brutzeit gesperrt ist) oder im Herbst. Ansonsten habt ihr mit starker Verkrautung im Bereich des Neuengammer Durchstichs und dem oberen Teil der Gose Elbe zu kämpfen (Seegras-Finne wird Pflicht!). Es macht wenig Spaß alle 10 Meter wegen verhakten Seerosen an der Finne anhalten zu müssen. Der Neuengammer Durchstich ist vom 15.04. bis zum 15.06. wegen Brutzeit der Vögel gesperrt. Haltet euch unbedingt an dieses bestehende Verbot! Wer nicht die ganze Runde paddeln möchte, kann natürlich auch zwischendurch einfach mal nur auf der Dove- oder Gose Elbe paddeln. Selbst das lohnt sich. Hier empfehlen wir vor allem die Gose-Elbe, da diese noch etwas naturbelassener ist und hier auch keine Motorboote erlaubt sind.

Infos zu Touren in und um Hamburg findet ihr auch im SUP Guide für Hamburg und das Umland. Da gibt’s auch Infos zu dem hier gepaddelten Rundkurs.

SUP Guide Hamburg

14 SUP-Spots in Hamburg
Tipps zum Einkehren, Parkmöglichkeiten
Hinweise zu Wind & Wetter
perfekt zur Recherche für Touren in Hamburg

Start an der Regattastrecke Allermöhe

Der Startpunkt kann individuell gewählt werden. Die meisten Parkplätze gibt es bei der Regattastrecke Allermöhe (P1 – P3). Aber auch ein Einstieg beim Kanuverleih „Paddel Meier“ (Gose Elbe) ist gegen eine kleine Gebühr (2,50€) mit dem eigenen SUP-Board möglich. Dort ist auch ein Ausleihen eines SUP-Boards möglich und es gibt Toiletten. Also eine klare Einstiegsempfehlung von uns! Wir haben als Start die Regattastrecke gewählt, da hier teilweise modernen Steganlagen vom Ruderverein vorhanden sind. Vom Parkplatz sind es immer ca. 75 – 150 Meter zum Wasser. Wenn eine Ruderveranstaltung stattfindet kann dort logischerweise nicht ins Wasser eingestiegen werden. Wir waren nun aber schon oft dort und sind noch nie in eine Veranstaltung geraten. Die Anlage scheint wirklich nur sehr selten für Ruderveranstaltungen genutzt werden.

Auf der Dove Elbe immer geradeaus

Wer an der Pferdeschwemme (P3) parkt paddelt erst einmal auf der Regattastrecke Richtung Osten. Anfangs noch auf der Regattastrecke oder links daneben. Achtung: Hier können auch Schwimmer im Wasser sein und auch Motorboote sind hier unterwegs. Die Regattastrecke ist durch die große Wasserfläche, wie alle Seen, windanfällig. Vor dem Starten unbedingt die Windrichtung überprüfen und die Paddelrichtung entsprechend wählen (anfangs wenn möglich Gegenwind!). Nach ca. 2 Kilometern verlassen wir die Regattastrecke und uns erwartet direkt auf der rechten Seite das Naturschutzgebiet „Die Reit“. Hier sind am Ufer und der dortigen Weidefläche unglaublich viele Wasservögel zu sehen (vor allem Gänse). Hier besteht ein Anker und Uferbetretungverbot. Aber auch vom Wasser aus ist die Reit sehr sehenswert! Kurz danach kommt auf der linken Uferseite die Dreieinigkeitskirche.

Diese ist vom Wasser fast nicht zu sehen, wenn nicht darauf geachtet wird. Sie verschwindet gerade in den Sommermonaten gerne mal hinter dichten Bäumen und Büschen. Die Dove Elbe schlängelt sich mehrere Kilometer weiter geradeaus durch die Weide-Flächen. Immer wieder sind links- und rechtsseitig Häuser zu sehen, die um ihren direkten Wasserzugang beneidet werden. Da auf der gesamten Dove Elbe Schiffsverkehr unterwegs ist, solltet ihr euch auf der rechten Seite halten. Es sind zwar nicht übermäßig viele Boote unterwegs – dennoch lohnt sich immer mal ein Blick nach hinten. Irgendwann kommen auf der linken Uferseite mehrere Boote, die auf die Werft Allermöhe hinweisen. Kurz danach, hinter einer Brücke versteckt, ist ein weiteres Highlight zu finden – die Reitbrooker Mühle! Wer vergisst den Blick nach rechts zu werfen, könnte diese Windmühle in Hamburg fast übersehen. Zwei Kilometer später steuern wir geradewegs auf die Krapphofschleuse zu. Diese führt nach Bergedorf und hat rechtsseitig eine Rollenbahn zum Umtragen. Wir ignorieren die Schleuse und die Umtragemöglichkeit aber und halten uns stattdessen rechts und paddeln durch die geöffnete Dove- Gose Schleuse weiter auf der Dove Elbe.

Werft Allermöhe

Neuengammer Durchstich: Dschungel-Feeling in Hamburg

Etwas unscheinbar liegt die Einfahrt des Neuengammer Durchstichs auf der rechten Seite. Schon die Einfahrt ist leicht von Seerosen zugewachsen. Da muss ich wirklich rein? Der Neuengammer Durchstich kann ein Highlight des Rundkurses sein, wenn dieser nicht zu stark verkrautet ist. Wir hatten Anfang Juli noch Glück und konnten sogar die Stämme und Hölzer unter Wasser (mittig halten) sehen. So war das Manövrieren durch den kleinen Stichkanal, der Dove- und Gose Elbe verbindet etwas angenehmer und weniger stressig. Der Neuengammer Durchstich ist zur Brutzeit vom 15. April bis zum 15. Juni gesperrt. Nach ca. 150 Metern weißt ein Schild, direkt vor der Brücke zum Neuengammer Hausdeich, auch auf dieses Verbot hin. Normalerweise kann die Brücke unter dem Neuengammer Hausdeich einfach passiert werden. Allerdings wird dort gerade die Straße und Brücke saniert, so dass uns eine Sperrung auf dem Wasser (Baustelle) erwartet hat (Stand: Juli 2021). Ein Durchkommen mit den SUP-Boards war unmöglich, so dass wir linksseitig die Boards umtragen mussten.

Ein Stück das Ufer hoch, 150 Meter geradeaus, SUP-Boards wieder einsetzen. Normalerweise funktioniert dieser Rundkurs ohne Umtragen oder Umsetzen. Es war aber grundsätzlich kein Problem, da scheinbar schon mehrere vor der Baustelle standen und ein Weg nach oben und unten vorhanden war. Danach erwartete uns Dschungel-Feeling in Hamburg. Teichrosen links und rechts, nur eine kleine Schneise zum Paddeln in der Mitte, Bäume und Büsche direkt am Ufer – Bin ich wirklich noch in Hamburg? Wer Mückenschutz dabei hat, sollte ihn vorab auftragen. Hier gibt es schon einige Mücken und Bremsen. Ansonsten ist der Neuengammer Durchstich aber ein ca. 2 Kilometer langes Highlight auf diesem Rundkurs. Irgendwann endet der Stichkanal und führt auf die Gose Elbe. Wer den Rundkurs im Spätsommer paddelt muss mit starker Verkrautung rechnen. Die Teichrosen wurzeln auch unter Wasser enorm, so dass eine Seegrasfinne helfen kann. Mehr Spaß macht die Tour (siehe oben) im Frühsommer oder im Herbst.

Auf der Gose-Elbe zurück

Die Gose-Elbe ist deutlich naturbelassener als der Teil auf der Dove-Elbe. Links und rechts sind überall, gerade im ersten Teil vom Neuengammer Durchstich kommend, Teichrosen. Hier ist auch nur in der Mitte eine kleine Schneise zum Paddeln vorhanden. Die Gose-Elbe schlängelt sich auch sehr naturbelassen durch die Vier- und Marschlande von Hamburg. Vorbei an Wiesen, Feldern mit Kühen, Gänsen, Greifvögeln uvm. – hin- und wieder ein kleines Haus. Auf der Gose-Elbe sind Motorboote verboten, da es hier durch die Teichrosen überall ohnehin nicht möglich wäre zu fahren. Das sorgt für eine unglaublich ruhige Stimmung auf dem Wasser, die einen sofort zum Entschleunigen auffordert. Irgendwann wird es auf der Gose-Elbe wieder etwas voller mit Kanufahrern und Stand-Up Paddlern. Wir nähern uns dem Kanuverleih Paddel-Meier, der gerade am Wochenende stark frequentiert ist und die Gose-Elbe mit Leben füllt. Die Gose-Elbe wird stellenweise etwas breiter – aber immer mit vielen sehenswerten Teichrosen auf der linken oder rechten Seite. Auf der Gose-Elbe macht es aufgrund der Natur einfach nur Spaß zu paddeln. Nach ca. 8 Kilometern auf der Gose Elbe kommt ein Abzweig. Wir erkennen rechtsseitig schon die Reitschleuse (geöffnet) und paddeln in deren Richtung. Auf der rechten Seite ist wieder das Naturschutzgebiet „Die Reit“. Nach der Reitschleuse halten wir uns rechts und sehen direkt in ca. 200 Metern Entfernung wieder die Regattastrecke. Bei perfekt gewählter Fahrtrichtung (Wind) werden wir ganz ohne Paddeln zurück zum Startpunkt getrieben.

Fazit

Der Dove- Gose Elbe Rundkurs ist ein Geheimtipp im Süden. Wem der Trubel auf der Außenalster und den Kanälen zu viel ist, findet hier oft noch seine Ruhe. Am Wochenende ist es zwar auch voller – aber nicht total überlaufen! Von uns kriegt dieser Rundkurs eine ganz klare Empfehlung. Die Tour lässt einen Vergessen, dass das Gebiet immer noch zu Hamburg gehört. Der sehr ländliche Raum sorgt für eine Entschleunigung, die sonst nur in den abgelegensten Orten zu finden ist. Wer sich den ganzen Rundkurs aufgrund der Distanz nicht zutraut, kann auch einfach nur auf der Dove- oder Gose-Elbe paddeln. Auch das lohnt sich! Die Boards brauchen nach der Tour übrigens eine Grundreinigung aufgrund des teilweise stark verschmutzen und grünen Wassers 😉

Ihr seid schon mal auf der Dove- oder Gose Elbe gepaddelt? Vielleicht auch diesen Rundkurs? Schreibt eure Erfahrungen gerne einmal als Kommentar unter diesen Tour-Beitrag. Wir freuen uns über Rückmeldung und Feedback. Vielleicht habt ihr ja auch Infos zur Baustelle auf der Route und könnt Entwarnung für den Neuengammer Durchstich geben 😉

Zuletzt aktualisiert am 08.07.2021 von Steffen

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