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Kontaktbeschränkungen & Reiseverbot: Ist SUP zur Zeit verboten?

Wir haben mittlerweile Anfang April und zur Zeit herrscht in Deutschland eine Ausnahmesituation. Es gelten in allen Bundesländern Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus. Dementsprechend stellt sich natürlich die Frage, ob ich überhaupt mit meinem Stand Up Paddle Board aufs Wasser darf oder ob ich lieber zu Hause bleibe? Dieses ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt und jedes hat hier seine eigene Verordnung (Eindämmungsverordnung, Allgemeinverfügung o.ä.) auf den Weg gebracht, wodurch die Gesamtsituation leider noch etwas unübersichtlicher geworden ist. Es gibt es Deutschland zur Zeit [Stand: Anfang April 2020] allerdings KEINE Ausgangsbeschränkungen. Das heißt, dass eine Bewegung und Aktivität an der frischen Luft vielerorts erlaubt ist.

SUP Verbot

Auf dem Wasser ist es oft leer – doch ist Stand Up Paddling zur Zeit erlaubt?

Allerdings gilt auch für den Sport an der frischen Luft die Kontaktbeschränkung und die Vermeidung der sozialen Kontakte. So gilt hier: Maximal zu Zweit aufs Wasser und nur mit Personen aus dem eigenen Haushalt! Stand Up Paddling ist letztendlich ja auch ein Sport, der, genau wie auch das Joggen oder Spaziergänge, als Bewegung an der frischen Luft gelten dürfte. Meiner Meinung nach dürfte also nichts dagegen sprechen mit dem SUP-Board eine Runde zu drehen, wenn ihr euch hierbei an die in eurem Bundesland geltenden Regeln haltet und den Kontakt zu anderen Personen meidet. Schließlich ist auf dem Wasser teilweise deutlich weniger los als an Land. Allerdings werdet ihr teilweise vor ganz andere Herausforderungen gestellt, da es vielerorts gar nicht so einfach ist einfach an den See zu fahren. An dieser Stelle noch der Hinweis: Dieser Beitrag ist keine Rechtsberatung. Informiert euch selber über lokale Verbote, Einschränkungen und Sperrungen!

Stand Up Paddling als Bewegung an der frischen Luft

Letztendlich ist Stand Up Paddling ein Wassersport, der auch als Sport und Bewegung an der frischen Luft gilt. Da dieses in den meisten Bundesländern erlaubt ist, ist auch SUP in diesen erlaubt. Trotzdem kann es natürlich andere Einschränkungen (Reiseeinschränkungen, Sperrungen) geben, die euch Stand Up Paddling in dieser schwierigen Zeit unmöglich machen. Wer sich beim Stand Up Paddling an die Kontaktbeschränkungen hält (i.d.R. max. 2 Personen und nur eigener Haushalt), dürfte hier keine Probleme und Strafen von der Polizei (ca. 150-200 Euro) bekommen. Zumindest habe ich persönlich noch von keiner Strafe gehört, die an einen Stand Up Paddler verhängt wurde. Die Wasserschutzpolizei patrouilliert zum Teil auf den Gewässern mit Booten, um auch hier auf die Kontaktbeschränkungen und die Abstandsregeln (ca. 1,5 – 2 Meter) zu kontrollieren. Als Gruppe mit mehreren Stand Up Paddlern dürft ihr zur Zeit nicht auf das Wasser. Wenn ihr hier andere Erfahrungen gemacht habt, dann schreibt diese gerne als Kommentar unter diesen Beitrag.

Viele Seen, Strände & Zugänge sind gesperrt

Viele Seen in öffentlicher und privater Hand sind zur Zeit einfach komplett gesperrt. Bevor ihr euch also auf den Weg macht, solltet ihr erstmal schauen, ob es für euren See oder das Gewässer aktuelle Einschränkungen gibt. Denn natürlich kann der Zugang zum Gewässer lokal schon verwehrt werden, wenn an diesen Orten bei gutem Wetter viele Menschen zusammenkommen. Teilweise wurden auch einfach die Parkplätze an, oder Zugänge zu den Seen gesperrt und Verbotsschilder aufgehängt. Teilweise befindet sich auch Absperrband an Bootsanlagen, Stegen oder einfach an öffentlichen Flächen, die an das Gewässer führen. An diese solltet ihr euch selbstverständlich halten – auch wenn ihr euch nicht an die Strände bzw. ans Ufer legen wollt! Abgesperrt heißt auch für euch abgesperrt! Informiert euch also vorher bei eurer Gemeinde oder Stadt, ob der See oder zumindest der Zugang dazu zur Zeit gesperrt ist. Ein Einstieg über irgendwelche Bootshäuser oder Rudervereine ist verboten – auch wenn es verlockend erscheint, wenn das Bootshaus mit dem riesigen Steg zur Zeit so ruhig und verlassen daliegt.

Touristische Reisen sind verboten

Von touristischen Reisen in andere Bundesländer sollte zur Zeit abgesehen werden! Einige Bundesländer haben den Zugang auch für reisende Personen aus anderen Bundesländern komplett untersagt. An Zufahrtsstraßen werdet ihr teilweise von der Polizei zurückgewiesen. Dementsprechend solltet ihr, wenn ihr mit dem SUP-Board unterwegs sein wollt, in eurem lokalen Umfeld auf die Gewässer. In einigen Bundesländern gibt es auch hier Vorgaben (Beispielsweise max. 15 km Radius um den Wohnort). Letztendlich ist auch die Reise zu den Gewässern, um dort mit dem Stand Up Paddle Board eine Runde zu drehen, eine touristische Reise. Sollten in eurer Gegend die Gewässer zur Zeit gesperrt sein, müsst ihr leider warten bis die Einschränkungen in Deutschland wieder aufgehoben worden sind. Unternehmt keine lange Autofahrt, um an irgendeinem Gewässer zu fahren, welches vielleicht noch für den Wassersport geöffnet ist.

Trotzdem sicher auf dem Wasser unterwegs sein

Solltet ihr bei euch vor der Haustür noch die Möglichkeit haben mit dem SUP-Board unterwegs zu sein, beachtet unbedingt die Sicherheit. Gerade jetzt im Frühjahr sind die Gewässer noch sehr kalt, so dass ihr nur mit geeigneter Kleidung und Schutzausrüstung (Schwimmweste und Leash) auf die Gewässer gehen solltet. Schützt euren Körper, wenn möglich, mit einem Trockenanzug oder Neoprenkleidung gegen das kalte Wasser. Durch die wenigen Personen am Ufer und auf den Gewässern, hat Sicherheit jetzt eine noch größere Bedeutung, da euch im schlimmsten Fall niemand helfen kann. Außerdem solltet ihr euch keinem Risiko von einer Verletzung oder im schlimmsten Fall noch der Einlieferung in ein Krankenhaus aussetzen, da das Gesundheitssystem zur Zeit nicht überlastet werden sollte.

Die einzelnen Bundesländer zu SUP

Bayern

Bayern hat sich zum Wassersport in ihren Informationen zum Virus mit der Frage beschäftigt. Dort steht, dass die Ausübung von Wassersport allein oder mit Personen des eigenen Hausstands erlaubt seien. Bootfahren, Segel- oder Ruderboot, Stand-Up Paddeln, Kitesurfen, Windsurfen (o.ä) werden hier genannt. Motorisierter Wassersport ist untersagt. Quelle: Website des STMI Bayern

Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung (externer Link)

In Bayern scheint also nichts gegen Stand Up Paddling zu sprechen, wenn sich auch hier an die Abstandsregeln und die Kontaktbeschränkungen gehalten wird. Beachtet aber unbedingt lokale Sperrungen von Gewässern und Zugängen zu diesen! Außerdem berichten viele Stand Up Paddler, das sie in Bayern nicht mit dem Auto zu den Seen fahren dürfen (auch nicht im Umkreis von 15 km) und viele Seen ohnehin abgesperrt seien. Demnach müssten viele zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum See fahren, so dass Stand Up Paddling in Bayern in diesen schwierigen Zeiten zwar faktisch erlaubt ist, aber dennoch durch die eingeschränkte Anreisemöglichkeit und gesperrten Seen, schwierig werden dürfte.

Hamburg

In Hamburg ist „Sport treiben und Spazierengehen“ erlaubt. In Hamburg ist alles erlaubt, was man alleine, oder mit den Mitgliedern des eigenen Haushalts oder zu zweit mit einer haushaltsfremden Person unternimmt, heißt es in den FAQ der Stadt Hamburg. Öffentliche Parkplätze sind nicht gesperrt.

Quelle: Website der Stadt Hamburg – „Das ist erlaubt“

Hamburgische Eindämmungsverordnung (externer Link)

Dementsprechend sollte es auch in Hamburg keine Probleme geben, wenn ihr euch beim SUP auf der Binnen- oder Außenalster an die Kontaktbeschränkung und die Abstandsregel (mind. 1,5 Meter) haltet. Auch wenn es verlockend erscheint nun im Hafengebiet mit dem SUP zu fahren, da die ganzen touristischen Barkassen nicht unterwegs sind, solltet ihr dieses unbedingt unterlassen! Seit dem letzten Jahr gilt im Hamburger Hafengebiet ein SUP-Verbot! Auf der Binnen- und Außenalster sind zur Zeit vermehrt Boote der Wasserschutzpolizei unterwegs.

Schleswig-Holstein

Laut der FAQ des Landes Schleswig-Holstein ist der Aufenthalt im öffentlichen Raum nur noch gestattet, um einzukaufen, Sport zu treiben oder spazieren zu gehen. Sämtliche Reisen mit touristischem Zweck sind zurzeit untersagt. 

Quelle: FAQ SH-Tourismus

Landesverordnung und Erlasse (externer Link)

Wenn ihr nicht aus Schleswig-Holstein kommt, solltet ihr eine Reise dahin unterlassen! Fahrt nichts ans Meer oder an die vielen Seen. Ihr werdet vielleicht schon bei der Fahrt dorthin von der Polizei kontrolliert und zurückgewiesen. Touristische Reisen sind verboten. Wer auf der A7 Richtung Norden fährt, wird auf den Autobahnanzeigen schon auf das Verbot der touristischen Reisen nach Schleswig-Holstein hingewiesen. Einheimische können unter Einhaltung der Abstandsregeln und der Kontaktbeschränkungen aber auf die Gewässer.

Dein Bundesland fehlt?

Schreibe mir gerne eine E-Mail (kontakt@suptv.de) mit der offiziellen Stellungnahme und einem Link zur offiziellen Website des Landes mit den enthaltenen Infos (Sport oder Wassersport erlaubt?!) Dann werde ich dieses gerne an dieser Stelle ergänzen!

Fazit

In den meisten Bundesländern dürfte Stand Up Paddling, bei Einhaltung der aktuellen Abstandsregeln und der Kontaktbeschränkungen, kein Problem darstellen. Schließlich ist Bewegung an der frischen Luft erlaubt. Beachtet allerdings unbedingt lokale Sperrungen von Gewässern und vermeidet den Kontakt mit anderen Wassersportlern, die nicht mit euch in einem Haushalt wohnen. Außerdem sollte auf lange Reisen verzichtet werden. Bleibt in eurem lokalen Umfeld. Sollte an einem Gewässer schon sehr viel los sein (auch am Ufer, so dass ihr gar nicht mehr aufs Wasser kommt), lasst es lieber sein und fahrt wieder nach Hause. Denn dann ist es auch beim Ein- und Aussetzen des SUP-Boards nahezu unmöglich die Abstandsregeln einzuhalten. Solltet ihr von der Polizei kontrolliert oder angesprochen werden, bleibt nett, freundlich und verständnisvoll – auch wenn euch vielleicht der Zugang zu Gewässern oder die Reise zu einem bestimmten Gewässer, untersagt wird. Dann kommen wir hoffentlich gesund durch diese schwierige Zeit und können schon bald wieder überall mit dem Stand Up Paddle Board unterwegs sein.

Wie ist eure Meinung zu diesem Thema? Geht ihr aktuell mit eurem SUP-Board aufs Wasser oder bleibt ihr lieber zu Hause? Ich bin sehr gespannt auf eure Meinung! Schreibt auch gerne mit dazu aus welchem Bundesland ihr kommt, damit wir hier Erfahrungsberichte und Meinungen von möglichst vielen Menschen bekommen!

Zuletzt aktualisiert am 11.04.2020 von Steffen

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