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In den letzten Wochen haben wir unterschiedliche Trockenanzüge ausführlich getestet. Darunter auch zwei der Marke StandOut SUP Wear. Einmal das DARE II-Modell (Hier im Test) und das RACE II-Modell, welches einen horizontalen Reißverschluss hat und dadurch eine noch bessere Wasserdichtigkeit gewährleistet. Der Race II Drysuit ist nicht nur etwas für sportliche Fahrer, sondern für alle Stand Up Paddler, die auch im Herbst und Winter einfach weiter auf dem Wasser unterwegs sein wollen. StandOut SUP Wear hat uns einen Trockenanzug für einen ausführlichen Test zur Verfügung gestellt, so dass wir diesen in den letzten Wochen und Monaten beim Stand Up Paddling ausprobieren konnten. Hält der Trockenanzug bei einem Sturz ins Wasser wirklich dicht? Wie ist die Atmungsaktivität? Wie ist Drysuit von StandOut insgesamt verarbeitet? Diese und weitere Fragen werden im Test für euch beantwortet. Wie immer haben wir den Test mit möglichst vielen Bildern ergänzt, damit ihr einen bestmöglichen Eindruck vom Trockenanzug bekommt. Solltet ihr allgemeine Fragen zu Trockenanzügen beim Stand Up Paddling haben, schaut euch gerne unser Trockenanzug FAQ an.
Daten und Fakten
- Modellname: SUP Dry Suit RACE II
- Preis: ca. 500 Euro
- Gewicht:
- Größe L ca. 696 Gramm
- Größe M ca. 657 Gramm
- Wasserdicht bis 18.000 mm
- Atmungsaktivität 24.000 g/m²
- optionale Kapuze erhältlich (+ca. 60 Euro)
- geschweißte Nähe
- T-Zip Trockenreißverschluss
- Neopren Manschetten (Arme und Beine)
- horizontaler Reißverschluss
- dreilagiges atmungsaktives Material
Diese Größen haben wir getestet
StandOut hat uns den RACE II Drysuit einmal in der Größe M und einmal in der Größe L zur Verfügung gestellt. Steffen, mit seinen 186 cm und ca. 85 kg, passt sowohl die M, als auch die Größe L, wobei in der L-Variante insgesamt noch deutlich mehr Platz auch für wärmende Unterbekleidung ist. Die M-Version sitzt etwas straffer und enganliegender, bietet aber auch noch ausreichend Bewegungsfreiheit. Trotzdem würden wir mit einer Größe ab 185 cm schon eher zur Größe L tendieren. Franzi, 175 cm, 75 kg, hat ausschließlich die Größe M getragen. Hier ist im Oberkörper-Bereich noch relativ viel Stoff übrig. Ansonsten passt der Anzug aber auch hier hervorragend. Wenn ihr euch bei den Größen nicht sicher seid, werft einmal einen Blick in die Größentabelle und vermesst euch. Dann findet ihr schnell die für euch passende Größe beim Trockenanzug.
Größtentabelle RACE II Drysuit
Größe | Brust (cm) | Taille (cm) | Hüfte (cm) |
---|---|---|---|
S | 88-96 | 75-85 | 88-98 |
M | 94-102 | 82-90 | 94-102 |
L | 100-108 | 88-95 | 100-108 |
XL | 106-115 | 93-102 | 108-116 |
XXL | 114-112 | 100-109 | 115-122 |
Vor- und Nachteile im Überblick
Für alle die wenig Zeit haben, findet ihr an dieser Stelle die Vor- und Nachteile vom Race II Trockenanzug von StandOut einmal zusammengefasst. Die Aufstellung soll euch dabei helfen, schnell zu entscheiden, ob der Trockenanzug für euch überhaupt geeignet ist.
Vorteile
Nachteile
Design und Verarbeitung
Beim RACE II-Modell wird auch auf das rot/weiße Grunddesign gesetzt, welches die StandOut Trockenanzüge unverkennbar macht. Allerdings ist bei diesem Modell deutlich zu erkennen, dass es sich um einen Einteiler handelt. Im Gegensatz zum DARE II-Modell, bei welchem der Unterkörper-Teil mehr wie eine zusätzlich bzw. ergänzende Hose wirkt. Das RACE II Modell macht seinem Namen vom Schnitt alle Ehre. Der Anzug wirkt sportlich modern geschnitten. Dieser Effekt wird noch durch ein Zugband im Taillenbereich verstärkt, über welches der Anzug enger gestellt werden kann. Das sorgt für einen noch sportlicheren fit und dafür, dass der Trockenanzug in keinerlei Weise schlecht sitzt. Die flexible Verstellmöglichkeit im Taillenbereich bietet ausreichend Flexibilität, um auch beim Paddeln nicht zu stören.
Horizontaler Reißverschluss für maximale Wasserdichtigkeit
Der Reißverschluss beim RACE II ist horizontal angeordnet. Im ersten Moment wirkt es etwas komisch, wenn der hochwertige Trockenreißverschluss vorne geöffnet und anschließend einmal um den Körper gezogen wird. Allerdings ist der Reißverschluss so gewählt, dass dieser fast einmal um den gesamten Anzug geht, so dass eine riesige Öffnung für einen entspannten Einstieg gewährleistet ist. Bei dem Reißverschluss handelt es sich um einen wasserdichten Trockenreißverschluss der Marke T-Zip, welcher garantiert kein Wasser in den Drysuit lässt. Der Reißverschluss ist leichtgängig und lässt sich trotzdem mit einem lockeren Greifen hinter den Rücken, gut und einfach schließen, ohne dass extreme Verrenkungen notwendig sind. Wer es entspannter haben möchte, sollte aber dennoch eher zum DARE II greifen, welcher dann den vertikalen Reißverschluss (wie eine Jacke zu schließen) bietet. Der Reißverschluss vom RACE II Dry Suit sorgt im Hüftbereich immer für eine leichte Ausbeulung, welche das optische Erscheinungsbild aber nicht so stark beeinträchtigt.
Neoprenmanschetten für maximalen Tragekomfort
Neoprenmanschetten sorgen beim Drysuit für ein insgesamt angenehmes Tragegefühl. Auf Latexmanschetten, die einschnüren, einengen und drücken, wurde hier verzichtet. An den Bein- und Armabschlüssen haben wir flexible und lange Neoprenmanschetten, die für einen hervorragenden Abschluss sorgen. Die Neoprenmanschetten sind weit genug gewählt, um einen einfachen Einstieg zu gewährleisten. Bei sehr dünnen Arm- und Fußgelenken, könnten diese allerdings auch etwas zu weit geschnitten sein. Hier hilft dann nur ein Hochziehen bis auf den Unterarm bzw. auf die Wade, damit die Manschetten eng auf der Haut anliegen. Wer sportliche Waden und Handgelenke hat, wird hier aber keine Probleme haben. Wichtig: Unter den Neoprenmanschetten beim Trockenanzug sollten keine Uhren, Armbänder oder sonstiger Schmuck getragen werden. Diese können nicht nur die Abschlüsse schädigen, sondern auch für einen Wassereintritt sorgen.
Auch im Halsbereich wird bei dem StandOut RACE II auf eine Neoprenmanschette gesetzt. Diese lässt sich nicht verstellen. Sie ist aber weit genug geschnitten, um beim Anziehen keine Schwierigkeiten zu bereiten und zu sehr auf den Hals zu drücken, aber trotzdem eng genug, um bei einem Sturz ins Wasser auch wirklich dicht zu halten (siehe unten). Im ersten Moment wirkt die Neoprenmanschette am Hals etwas eng und unangenehm. Doch schon nach wenigen Minuten, oder spätestens beim zweiten Mal anziehen, ist diese nicht mehr spürbar. Der Halsabschluss beim RACE II trägt sich deutlich angenehmer als eine Latexmanschette, die gerade hier deutlich einengender ist. Der Trockenanzug kann optional noch mit einer Kapuze ergänzt werden. Hierfür sind am Kragen drei Befestigungsclips vorhanden, an welche die Kapuze (ca. 60 Euro Aufpreis) einfach und schnell befestigt werden kann.
Dreilagiger Stoff und niedriges Gesamtgewicht
Der StandOut Race 2 bietet insgesamt ein unglaublich niedriges Gesamtgewicht. Die Größe L wiegt (gewogen) nur ca. 696 Gramm und ist damit beim Tragen fast nicht spürbar. Die M-Variante wiegt nur knapp 657 Gramm und ist damit sogar noch fast 50 Gramm leichter. Beim Trockenanzug wird auf ein angenehmes Tragefühl besonders viel Wert gelegt. Zum Einsatz kommt hier als Material Toyota Gelanots GT3, welches wind- und wasserdicht (bis zu 18.000 mm) ist und aber trotzdem für eine hohe Atmungsaktivität beim Stand Up Paddling sorgen soll. Auffällig war der Abperl-Effekt (Lotuseffekt), wenn das Material doch mal nass werden sollte.
Das Wasser ist nicht in das Außenmaterial eingezogen, sondern ließ sich schnell und einfach abschütteln, als wäre gar nichts gewesen. Wer sportlich paddelt, wird auch im Herbst und Winter ins Schwitzen kommen. Hier sorgt das Material für eine hohe Atmungsaktivität. Der leichte Außenstoff trägt die Feuchtigkeit nach außen und sorgt durchweg für ein angenehmes Körpergefühl beim Paddeln. Die Stretch-Wirkung vom Stoff ist nur minimal. Der Stoff lässt sich nur wenig in alle Richtungen ziehen, so dass schon beim Kauf auf eine hohe Passgenauigkeit geachtet werden sollte. Der dünne und leichte Stoff hat den Nachteil, dass der Anzug so erst einmal keine besondere Wärmfunktion bietet. So muss bei kalten Wasser- und Außentemperaturen noch wärmende Unterbekleidung angezogen werden. Auch hier sollte beim Kauf auf ausreichend Platz, für mindestens eine Fleece-Jacke, geachtet werden.
Durchweg hochwertige Verarbeitung
Die Verarbeitungsqualität beim Race 2 von StandOut ist durchweg erste Klasse. Die Nähte sind sehr sauber verarbeitet und bieten von Innen eine Verschweißung mit einem zusätzlichen Band. Dieses sorgt für eine Wasserdichtigkeit von allen Nähten. Die Nähte beim Drysuit haben überall eine Premium-Qualität, die dem hohen Anschaffungspreis in ganzer Linie gerecht werden. Dieses gilt auch für die Latexabschlüsse und den Übergang vom Stoff zu den Manschetten.
Auch bei mehreren Nähten und Schweißbändern übereinander, wurde hier sauber gearbeitet. Vom Kopf bis zum Fuß bietet der Race II eine hochwertige Verarbeitungsqualität, bei welcher wir keinerlei Mängel feststellen konnten. Das flexible Taillenband lässt sich auf nahezu jede Breite flexibel anpassen und bietet ausreichend Flexibilität, um die maximale Bewegungsfreiheit zu gewährleisten. Am Band ergänzt ist noch eine Restube-Ready-Vorrichtung, an welche mit dem passenden Adapter ein Restube befestigt werden kann.
Praxistest: Der RACE II Trockenanzug im Einsatz
Anziehen mit horizontalem Reißverschluss
Das Anziehen des Trockenanzugs ist, aufgrund des horizontalen Reißverschlusses, im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig. Als erstes muss der Anzug an den Beinen und Füßen vernünftig sitzen, damit der Rest entspannt angezogen werden kann und genug Stoff für den Oberkörper zur Verfügung steht. In die Öffnung vom horizontalen Reißverschluss lässt sich einfach Einsteigen. Nachdem der Unterkörper im Anzug sitzt, müssen die Arme, parallel mit dem Kopf in den Anzug. Hierfür wird der Kopf durch die Neoprenmanschette gedrückt und die Arme anschließend durch die Manschetten an den Handgelenken durchgezogen. Wenn alles vernünftig sitzt, kann der horizontale Reißverschluss einmal um den Körper gezogen und geschlossen werden. Hier muss unbedingt darauf geachtet werden, dass der Trockenreißverschluss komplett zugezogen ist. Mit etwas Übung ist das Anziehen auch in ca. einer Minute erledigt. Für das Schließen des Reißverschlusses wird eine gewisse Gelenkigkeit benötigt, aber problemlos auch alleine machbar, ohne dass eine zweite Person zu Hilfe eilen muss.
Angenehmer Tragekomfort und perfekte Bewegungsfreiheit
Der leichte Stoff des Anzugs fühlt sich an wie eine zweite Haut. Die Neoprenmanschetten engen weder die Arme noch die Beine in irgendeiner Weise ein. Im ersten Moment drückt der Neoprenabschluss leicht auf den Hals, so dass kurz ein unangenehmes Gefühl entstehen kann. Ich hatte mich aber sehr schnell an die Neoprenmanschette und den festen Sitz am Hals gewöhnt. Der Stoff raschelt nicht und bietet, kombiniert mit dem niedrigen Gesamtgewicht, die einen hohen Bewegungsradius beim Paddeln. Gerade in der Größe L (Steffen) hatte ich durchweg bei den Paddelzügen ein angenehmes Gefühl, ohne dass der Trockenanzug an irgendeiner Stelle zwickt oder drückt. Selbst bei maximaler diagonaler Bewegung ist der Anzug nicht hör- und spürbar, da der verwendete Stoff so leicht und angenehm zu Tragen ist. Das verstellbare Band an der Taille sorgt für einen insgesamt sportlichen Sitz.
Der horizontale Reißverschluss kurz darüber, sorgt allerdings optisch für eine leichte Ausbeulung, die sich durch die Anordnung des Reißverschlusses nicht verhindern lässt. Der Anzug bietet in der passenden Größe genug Platz für wärmende Unterbekleidung, so dass mit diesem das ganze Jahr, auch in den kalten Wintermonaten, gepaddelt werden kann. Bei warmen Herbsttagen reicht lockere und leichte Unterbekleidung, da es sonst im Anzug schnell warm werden kann. Die Atmungsaktivität ist zwar gewährleistet, kommt aber an warmen Frühling- und Herbstagen nicht hinterher, wenn wirklich sehr sportlich gepaddelt wird. Doch das war bisher bei allen getesteten Trockenanzügen der Fall. Im Vergleich mit anderen Anzügen, die einen dickeren und robusteren Stoff haben, gehört der StandOut Trockenanzug bei der Atmungsaktivität schon zu den besseren Modellen.
Hält der Race II Trockenanzug wirklich dicht?
Wir hatten anfangs unsere Zweifel on die Neoprenmanschetten halten was sie versprechen. Gerade beim DARE II hatten wir im Halsbereich einen minimalen Wassereintritt. Beim Race II soll der Wassereintritt durch den horizontalen Reißverschluss verhindert werden, da dieser am Hals deutlich enger anliegen kann. Bei Franzi saß die Neoprenmanschette am Hals allerdings auch etwas weiter und lockerer als bei Steffen, so dass wir hier auf den Test im Wasser sehr gespannt waren. Wir haben beim Sprung ins Wasser darauf geachtet, dass die Neoprenmanschetten möglichst eng auf der Haut aufliegen. Franzi musste diese dafür an den Armen und Beinen etwas höher ziehen.
Wir haben den Drysuit ordentlich auf die Belastungsprobe gestellt und sind mehrmals ins Wasser gesprungen. Im ersten Moment war das kalte Wasser durch die Neoprenmanschetten deutlich spürbar, da sich diese natürlich sofort mit Wasser voll saugen. Im ersten Moment konnten wir nicht sagen, ob da nun Wasser rein gelaufen ist oder einfach nur die Neoprenmanschetten nass waren. Erst als wir wieder an Land waren und den Anzug ausgezogen haben hat sich gezeigt, dass dieser wirklich 100% dicht gehalten hat. Weder am Hals noch an den Arm- und Beinabschlüssen ist Wasser eingedrungen. Der Trockenreißverschluss hat auch komplett dicht gehalten und die durchweg hohe Gesamtqualität des Anzugs bestätigt. Jedoch muss einem klar sein, dass die Neoprenmanschetten nach einem Sturz ins Wasser durchnässt sind und nicht so schnell wieder trocknen. Deshalb sollte beim Anziehen darauf geachtet werden, dass die Unterbekleidung nicht unter den Neoprenmanschetten anliegt, da diese sonst durch die Neoprenmanschetten Feuchtigkeit ziehen kann. Gesamtergebnis: Der StandOut Race 2 Trockenanzug hat uns bei der Wasserdichtigkeit in ganzer Linie überzeugt. Allerdings muss auf enganliegende Neoprenmanschetten geachtet werden.
Fazit
Mit dem Race II hat StandOut SUP Wear einen wirklich tollen Trockenanzug auf den Markt gebracht, welcher eine durchweg hohe Qualität bietet. Es ist ein Trockenanzug, der nicht nur für das sportliche Paddeln geeignet ist, sondern durch seinen hohen Tragekomfort für Jedermann geeignet ist. Mit der passenden Unterbekleidung bietet der Drysuit das ganze Jahr ein Paddelerlebnis auf dem Wasser. Die Neoprenabschlüsse sorgen für einen angenehmeren Tragekomfort bei trotzdem perfekter Wasserdichtigkeit, das Zugband an der Taille sorgt für den sportlichen Schnitt des Trockenanzugs. Der hohe Anschaffungspreis wird durch die hohe Qualität bestätigt. Die Farb- Kombination und das Design sind sicherlich Geschmackssache, doch bei der Funktionalität, gerade beim Stand Up Paddling, konnte der Trockenanzug in ganzer Linie überzeugen.
Habt ihr den StandOut SUP Wear Race 2 ebenfalls getestet? Wie sind eure Erfahrungen? Hat der Trockenanzug bei euch auch dicht gehalten? Schreibt eure Erfahrungen gerne als Kommentar unter diesen Beitrag.
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