Inhaltsverzeichnis
Übersicht
Schon im letzten Jahr waren wir beim Test des Apatcha 11’6″ (Testvideo hier anschauen) begeistert. Dieses Jahr hat die Produktrange von Apatcha ein Update bekommen, so dass es das Board nun auch als sportliche 12’6″ Touring-Variante gibt. Apatcha kommt aus dem Hause Indiana SUP und ist die preiswertere Alternative mit einer etwas einfacheren Bauweise. Trotzdem darf eine hohe Gesamtqualität erwartet werden, da das Set mit Board, Pumpe, Paddel und hochwertigem Rucksack bei ca. 580 Euro (ohne Leash) liegt. Die hier getestete Touring-Variante soll noch eher Touring-Freunde und Abenteurer ansprechen, die auch gerne mal auf lange ausgiebige Tour gehen möchten. Auch wir waren mit dem Touring-Board unterwegs und haben es u.a. auf der Dove-Gose Elbe Tour in Hamburg genutzt, die ca. 20 Kilometer hat. Das Board konnte hier durch hervorragende Gleiteigenschaften überraschen, so dass wir vom Gesamtpaket sehr begeistert waren. Das Board gibt es in zwei Farbkombinationen. Einmal in blue-orange und einmal in sky-blue/lime, wobei wir die letztere Variante für den Test bekommen haben.
Wenig Zeit? Schau dir gerne das Testvideo zum Board in unserem YouTube-Kanal an.
Vor- und Nachteile im Überblick
Vorteile
Nachteile
Bauweise und Form
Das Apatcha hat eine eine Gesamtlänge von 381 cm (12’6″) und eine Breite von 30″ (ca. 76 cm). Durch das sportlich geschnittene Shape ist es der perfekte Begleiter für Touren und ist in die Kategorie der Touring-SUP einzuordnen. Die Dicke von 6″ (ca. 15 cm) sorgt, zusammen mit dem Volumen von 329 Litern für ausreichend Auftrieb.
Infos zu den unterschiedlichen verfügbaren SUP-Board Typen und Längen haben wir in einem Beitrag für euch zusammengefasst.
Material und Gewicht
Konstruiert ist das Apatcha mit der Single-Layer Bauweise. Das heißt, dass nur eine PVC-Lage den Drop-Stich Kern umgibt. Allerdings hat das Board an den Boardkanten eine zusätzliche PVC-Lage, die dann insgesamt für mehr Robustheit sorgt. Ebenso verfügt das Board noch über einen sogenannten „Stringer“ – eine extra PVC-Lage, die als Streifen einmal um das gesamte Board gezogen ist. Das sorgt unterm Strich für mehr Steifheit auch für schwerere Paddler. Mit einem Gesamtgewicht von nur ca. 10,5 kg ist es, gesehen auf die Boardlänge von 12’6″ angenehm leicht was gerade bei Touren mit Umtragestellen ein riesiger Vorteil ist.
Weitere Infos zu aufblasbaren Stand-Up Paddle Boards und wie diese konstruiert sind, findet ihr in einem extra Beitrag von uns. Da sind auch die Unterschiede bei den Bauweise der iSUP ganz genau beschrieben.
Verarbeitung & maximaler Druck
Die Verarbeitungsqualität vom Apatcha ist durchweg Premium-Qualität. Die Boards werden, genau wie auch bei Indiana, einer Qualitätskontrolle unterzogen bevor diese in den Verkauf gehen. So bekommt der Kunde am Ende ein geprüftes Board, welches den hohen Qualitätsstandards gerecht wird. Das Board hat keinerlei Klebereste, Bläschen oder unsauber verarbeitete Stellen. Hier wird deutlich, dass das Board aus dem Hause Indiana kommt, wo ein hoher Qualitätsanspruch herrscht. Der maximale Druck der auf das Board aufgepumpt werden darf, liegt bei ca. 15 PSI (1 Bar).
Testvideo zum Apatcha 12.6
Das Video ist von YouTube eingebettet. Beim Starten wird eine Verbindung hergestellt. Es gelten die Datenschutzbestimmungen von Google.
Traglast & Steifigkeit
Das maximale Fahrergewicht wird auf der Apatcha Website mit ca. 110 kg angegeben. Dieses würden wir, aufgrund der Länge und Breite des Boards ausnahmslos unterschreiben. Das Board fühlt sich auf dem Wasser steifer an, als es der Belastungstest widerspiegelt. Hier hat sich das Apatcha Board ca. 19 mm durchgebogen. Das ist für ein Single-Layer Board mit einem Druck von 15 PSI aber immer noch ein ganz solider wert. Für sehr schwere Paddler ist das Board allerdings dadurch weniger geeignet. Da sollte dann eventuell schon zu einem Double-Layer Board, wie beispielsweise dem Indiana Touring (Hier im Test) gegriffen werden. Paddler, die ca. 80-90 kg wiegen, haben aber noch etwas Luft nach oben, um auch die Ausrüstung für die Tour sicher auf dem Gepäckgummi an der Boardspitze zu verstauen.
Mehr Infos zu Traglast und maximalem Fahrergewicht findet ihr in unseren SUP FAQ wo wir auch viele weitere Fragen kurz beantwortet haben.
Einsatzgebiete & Fahreigenschaften
Die Stärken des Apatcha Touring 12’6″ liegen eindeutig im Bereich der Touren. Die Gleiteigenschaften dieses Touring-SUP haben uns tatsächlich überrascht. Die einfachere Bauweise wird lediglich bei Starkem Wind- und Wellengang spürbar. Ansonsten ist das Board im Flachwasser überraschend laufruhig und gleitet durch die Boardform überraschend leicht durchs Wasser. Das gerade Unterwasserschiff sorgt hierbei für eine perfekte Wasserlage, so dass der Geradeauslauf, auch durch die großflächige Touring-Finne, perfekt funktioniert. Ein sauberer Paddelschlag ist dank der nicht zu breiten Standfläche einfacher möglich. Die Kippstabilität ist natürlich durch die sportliche Gesamtform nicht ganz so enorm wie bei den breiten Touring-Varianten. Allerdings würden wir das Apatcha-SUP trotzdem auch für sportliche Anfänger und Einsteiger weiterempfehlen.
Die Wendigkeit auf dem Wasser wird erhöht, wenn sich der Paddler auf der Standfläche leicht Richtung Heck bewegt. Im Bereich des Tragegriffs werden schon vergleichsweise viele Paddelschläge benötigt, um das Board zu lenken und zu wenden. Dafür bietet es durch die 381 cm Länge aber perfekte Gleiteigenschaften, die auch ein Halten der Geschwindigkeit problemlos ermöglichen. Das Apatcha Touring lässt sich, auch durch das niedrige Gesamtgewicht, einfach und schnell in Fahrt bringen. Wir sind tatsächlich begeistert, wie leicht und locker das Board durchs Wasser gleitet. Hier braucht es sich nicht vor anderen Touring-Boards mit gleicher Länge verstecken. Für uns ist das Apatcha SUP gerade in dieser Hinsicht ein echter Geheimtipp. Das fehlende Kickpad im Heckbereich wird durch den dort angebrachten Tragegriff etwas kompensiert.
Weitere Besonderheiten
Das aufblasbare SUP-Board hat im vorderen Bereich eine Action-Cam Halterung mit einem 1/4″ Gewinde und einen extra D-Ring. Ein zusätzlicher Tragegriff am Heck vereinfacht das Heben aus dem Wasser und das Tragen des Boards an Land.
Mitgeliefertes Zubehör
Das Apatcha 12’6″ wird als Komplett-Set verkauft. In diesem Set ist neben dem Board eine hochwertige SUP-Doppelhub-Pumpe, ein Fiberglas-Paddel und ein toller SUP-Trolley-Rucksack enthalten. Was für das perfekte Gesamtpaket fehlt, ist eine SUP-Leash. Diese muss für das sichere Paddeln unbedingt noch dazu gekauft werden.
Paddel
Bei dem Paddel handelt es sich um ein dreiteiliges Vario-Paddel, welches bis zu einer Länge von ca. 210 cm ausziehbar ist. Dadurch ist es für Paddler bis ca. 190 cm geeignet. Das Paddel lässt sich in der Länge flexibel verstellen. Der Paddelschaft besteht aus Fiberglas mit 30% Carbon. Dadurch hat das Paddel beim Paddel ziemlich viel Flex (Biegung), was wir als sehr schulterschonend und angenehm empfunden haben. Das Paddelblatt besteht aus Kunststoff und hat eine schmale Gesamtform. Dadurch sind beim Paddeln auch problemlos höhere Paddelfrequenzen möglich. Der Griff hat eine ergonomische Form und auf der Innenseite ein Gummi-Profil. Dadurch liegt das Paddel hervorragend in der Hand. Das Paddel kann einfach auseinandergebaut und im Rucksack verstaut oder direkt am Rucksack für die „Trolley-Funktion“ befestigt werden, bei welcher der Griff des Paddels als Griff für die Tasche dient. Das Paddel hat unten eine einfache Steckverbindung, die minimales Spiel hat und die obere Verbindung hat eine feste Klemme, die mit zwei Kreuzschrauben auch fester gezogen werden kann.
Pumpe
Die Pumpe hat uns im Test richtig begeistert. Es liegt eine Doppel-Hub Pumpe mit bei, die einen insgesamt hochwertigen Eindruck macht. Das Aufpumpen war mit dieser Pumpe überraschend einfach. Sie verfügt über zwei Stufen (Single- und Doppelhub). Die Besonderheit ist hier das „Easy-Push-System“, welches ein schnelles Umschalten der Stufen mit einem Druckknopf ermöglicht. Einfacher haben wir das bei noch keiner anderen Pumpe gesehen. Das Aufpumpen des Boards in 6-8 Minuten ist für sportliche Personen gar kein Problem. Die Griffstücke der SUP-Pumpe befinden sich auf ca. 60 cm Höhe. Der Druck lässt sich über ein Manometer auf der Oberseite einfach ablesen. Neben der Inflate-Funktion hat die Pumpe auch eine Deflate-Funktion. Mit dieser lässt sich die Luft auch einfach wieder aus dem SUP-Board herauspumpen.
Infos zum Aufpumpen von aufblasbaren Stand-Up Paddle Boards und zum Ventil und der richtigen Ventilstellung beim Aufpumpen findet ihr in einer ausführlichen Anleitung von uns.
Weiteres Zubehör
Ein Reparaturset inklusive Flicken, Kleber und Ventilschlüssel ist ebenfalls im Set des Apatcha SUP enthalten.
Finne
Als Finnensystem kommt das Steckfinnensystem zum Einsatz. Hierbei wird die Finne einfach eingeschoben und mit einem kleinen Stift gesichert. Das Anbringen ist in sekundenschnelle erledigt. Mitgeliefert wird hier aber keine einfache Standard-Finne, sondern eine großflächige Touring-Hyperblow Finne aus Kunststoff (8,5″). An dieser soll weniger Seegras hängen bleiben. Wir sind von der Finne tatsächlich begeistert, da sie das Apatcha SUP auch perfekt in der Spur hält.
Infos zu den gängigsten Finnenarten und wie diese angebracht werden.
Rucksack
Der Rucksack ist auch ein Highlight in diesem SUP-Paket. Es handelt sich um einen hochwertig verarbeiteten Rucksack, in welchen problemlos das gesamte Zubehör Platz findet. Mit allem Zubehör wiegt der Rucksack noch angenehme 14,5 kg. Die Schultergurte sind schön breit. Zur Entlastung der Schultern beim langen Tragen auf dem Rücken fehlen allerdings noch Hüft- und Brustgurt. Der Rucksack muss aber gar nicht auf dem Rücken getragen werden, sondern kann auch einfach, wie ein Trolley, gezogen werden. Eine Besonderheit ist hierbei, dass das Paddel in den Rucksack geklemmt werden kann, so dass der Rucksack, kombiniert mit dem Paddel, zu einem Trolley-Koffer wird, bei welchem am Paddelgriff gezogen werden kann. Das ist deutlich angenehmer, als wenn direkt am SUP-Rucksack gezogen wird. Dieses System hat im Test überrascht und begeistert und sollte unserer Meinung nach bei viel mehr SUP-Boards zum Einsatz kommen. Das gesamte Zubehör findet problemlos im Rucksack Platz. Das Board lässt sich, trotz der Größe, einfach zusammenrollen und verstauen. Der Rucksack hat eine Höhe von ca. 100 cm und eine Breite von ca. 45 cm, so dass auch noch genug Platz für weitere SUP-Ausrüstung im Rucksack ist.
Fazit
Das Preis-Leistungsverhältnis beim Apatcha SUP hat uns tatsächlich begeistert. Hier wird ein unglaublich durchdachtes Set abgeliefert, welches gerade für Touring-Freunde absolut weiter zu empfehlen ist. Die Gleiteigenschaften des Apatcha Touring 12’6″ haben uns persönlich überrascht, so dass es auch wirklich für SUP-Touren geeignet ist. Das insgesamt sportliche Gesamtshape, kombiniert mit dem vergleichsweise niedrigen Gesamtgewicht, macht gerade hier richtig viel Spaß. Das keine SUP-Leash im Set enthalten ist, lässt sich bei einem Preis von unter 600 Euro verkraften, da die restlichen Zubehör-Teile hochwertig und durchdacht wirken. Wer sich von der Single-Layer Bauweise nicht abschrecken lässt, bekommt hier ein Board mit einer dafür überraschend tollen Performance, welches ein insgesamt sehr attraktives Preis-Leistungsverhältnis bietet.
Das hier getestete SUP-Board wurde uns von der Marke für einen Test zur Verfügung gestellt. Wir haben aber keine Vorgaben bekommen und konnten das Board ehrlich bewerten und testen.
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