Inhaltsverzeichnis
Übersicht
Das Zray Fury Premium 10’6″ ist ein aufblasbares Allround-Board, welches im Jahr 2020 beim Discounter Aldi im Onlineshop angeboten wird. Mit einem Preis von ca. 350 Euro für das Komplett-Set haben wir hier ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis bei den günstigen Einsteiger und Anfänger Stand-Up Paddle Boards. Bei der hier verkauften Variante handelt es sich um eine abgewandelte Version vom beliebten Zray Fury Pro, welches mit fast der gleichen Ausstattung, aber mit nur einer Luftkammer angeboten wird. Das bei Aldi angebotene Board verfügt über die sogenannte Double-Chamber Technologie (zwei Luftkammern) wodurch die Sicherheit auf dem Wasser noch etwas erhöht wird. Auf dem Verpackungskarton steht, dass das Board von der Lukadora GMBH vertrieben wird, die auch im Jahr 2019 ihr Board bei Aldi, allerdings auch in den Filialen, angeboten haben.
Vor- und Nachteile im Überblick
Vorteile
Nachteile
Bauweise und Form
Das Fury SUP-Board ist mit ca. 320 cm (10’6″) von den Maßen der klassische Allrounder. Allerdings läuft die Board-Spitze bei diesem Stand-Up Paddle Board nach vorne spitz zu, so dass hier nicht von einer Alllround-Form gesprochen werden kann. Standardmäßige Allrounder verfügen meist über eine stark abgerundete Spitze, um die Kippstabilität noch etwas zu erhöhen (mehr Auflagefläche auf dem Wasser). Die Standfläche hat an der breitesten Stelle ca. 81 cm (32″). Als Dicke haben wir 6″ bzw. 15 cm, wodurch der Auftrieb und die Steifigkeit noch weiter erhöht werden und das Board auch für schwere Paddler bestens geeignet machen.
Material und Gewicht
Konstruiert ist das wurde das Board mit der sogenannten Double-Layer Fusion Technologie. Hierbei wird der Drop-Stich Kern (Mehr Infos dazu) nicht mit Kleber verarbeitet, sondern ist laminiert. Das spart insgesamt etwas Board-Gewicht (ca. 1-2 kg) wodurch das Zray Fury nur ca. 10,4 kg insgesamt wiegt. Das ist für ein Board mit zwei Luftkammern ein gutes Gesamtgewicht. An den Seiten ist eine zusätzliche PVC-Lage aufgeklebt, wodurch das Board gegenüber Kratzern und Stößen etwas unempfindlicher ist. Die anfangs angesprochene Double-Chamber Technologie (zwei Ventile und zwei Luftkammern) sorgt für zusätzliche Sicherheit auf dem Wasser. Sollte die äußere Luftkammer einen Defekt haben, kann die zweite Kammer immer noch als Rettungsinsel dienen. Die Fusion-Bauweise spricht für eine insgesamt hohe Verarbeitungsqualität.
Verarbeitung & maximaler Druck
Das Zray Fury Premium ist ein gut verarbeitetes Stand-Up Paddle Board. An einigen Stellen der Standfläche, an der zusätzlichen PVC-Lage an den Seiten und an den D-Ringen sind allerdings kleine Klebereste vorhanden. Zudem hat die äußere PVC-Lage an den Board-Kanten ein paar Blasen, die aber nur im unaufgepumpten Zustand sichtbar sind. Nach dem Aufpumpen verschwinden diese komplett und ergeben ein insgesamt solides Bild bei der Verarbeitungsqualität, die in dieser Preisklasse so sicherlich nicht selbstverständlich ist. Beide Luftkammern dürfen mit 15 PSI (ca. 1 Bar) aufgepumpt werden. Zuerst wird die Innere bis ca. 0,8 Bar aufgepumpt und danach die äußere Luftkammern bis ca. 15 PSI. Durch den Druckausgleich sind am Ende beide Luftkammern automatisch mit ca. 15 PSI gefüllt, ohne dass bei der inneren Kammer noch einmal nachgepumpt werden muss.
Traglast & Steifigkeit
Angegeben werden bis zu 140 kg maximales Fahrergewicht. Unserer Meinung nach ist das Fahrergewicht hier realistisch angegeben. Wir haben das Board auf dem Wasser ausgiebig ausprobiert und auch einmal mit ca. 160 kg belastet (2 Personen gleichzeitig). Die Fahreigenschaften waren bei dieser Belastung nicht mehr ganz optimal, es hat aber funktioniert. Das Aldi SUP-Board ist somit auch für ein Paddeln von zwei Erwachsenen oder einem Erwachsenen mit Kind bestens geeignet.
Allerdings ist auf der Standfläche, auch durch die spitze Boardform etwas weniger Platz. Zudem ist das Board gerade beim Paddeln zu zweit etwas kippliger als andere SUP-Boards. Bei unserem Belastungstest hat sich das Board nur ca. 13 mm durchgebogen, was für eine gute Verarbeitungsqualität spricht. Damit ordnet sich das Zray Fury schon im vorderen Drittel ein, wenn es mit anderen Allroundern verglichen wird. Das Volumen beträgt ca. 285 Liter.
Einsatzgebiete & Fahreigenschaften
Das Zray 10’6″ Board ist ein Einsteiger und Anfänger Stand-Up Paddle Board. Durch die geringere Auflagefläche auf dem Wasser durch die spitz zulaufende Boardform und in Kombination damit verbundene nur ca. 81 cm breite Standfläche bietet das iSUP schon weniger Kippstabilität als andere Allrounder, die breiter konstruiert und von der Form anders sind. Das heißt jetzt nicht, dass das Board nicht kippstabil ist, aber im verglichen mit anderen Allrounder schon kippliger. Trotzdem bietet das Board für Einsteiger eine ausreichende Kippstabilität. Am Heck verfügt das Board über eine Kante in der Standfläche, ein sogenanntes Kick-Pad, worüber das Board noch schneller gewendet werden kann.
Es lässt sich aber auch beim Stehen in der Mitte, vor allem aufgrund der Länge, gut lenken, wenden und handeln. Die Standfläche ist mit der Diamant-Struktur auch im nassen Zustand rutschfest. Bei der Board-Aufbiegung wurde bei diesem Board etwas übertrieben. Das ist zwar ein Vorteil, wenn es beim Fahren über Wellen geht, sorgt bei der Board-Länge aber nicht unbedingt für mehr Stabilität des Boards auf der Wasseroberfläche. Die hohe Steifigkeit und die 6″-Dicke sorgen hier für eine hohe Wasserlage, gerade wenn eher leichte Personen mit dem Board unterwegs sind. Dafür biegt sich das Board im Wasser tatsächlich nicht durch. Auch schwerere Paddler stehen mit den Füßen nicht im Wasser. Die Stärken liegen beim gemütlichen Cruisen und kurzen SUP-Touren durch die Kanäle oder über die Seen. Es ist ein gutes Familien-SUP Board. Für lange ausgiebige SUP-Touren würden wir, schon aufgrund der höheren Kippstabilität und dem besseren Gleitverhalten aber eher zu einem längeren Touring-SUP greifen. Für Einsteiger und Anfänger ist das Zray-Fury aber bestens geeignet.
Videotest zum Zray Premium 10’6″
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Weitere Besonderheiten
Das Board verfügt an der Vorderseite und hinten am Heck über einen zusätzlichen Tragegriff. Dadurch ist das Tragen und Transportieren noch einfacher. Zudem lässt sich auf der Standfläche an vier zusätzlichen D-Ringen ganz einfach der mitgelieferte Kajak-Sitz anbringen (aufblasbare Variante). Auch das Paddel lässt sich einfach auf ein Kajak-Paddel umrüsten. Ein zweites Paddel-Blatt wird beim Board mitgeliefert.
Mitgeliefertes Zubehör
Das Zray Premium 10’6″ wird als Komplett-Set mit umfangreichem Zubehör-Paket verkauft. Neben dem Board bekommt ihr auch ein Fiberglas-Paddel, eine Doppel-Hub Pumpe, einen Tragerucksack, eine Coiled-Leash, einen Drybag, einen Kajak-Sitz (aufblasbar) und ein zweites Paddelblatt. Anfänger bekommen hier mit dem Kauf eine gute Grundausstattung für den Start in den SUP-Sport.
Paddel
Bei dem Paddel handelt es sich um ein dreiteiliges Paddel mit einem Schaft aus Fiberglas. Das Paddel-Blatt ist aus Kunststoff. Insgesamt wiegt das Paddel als SUP-Paddel ca. 800 Gramm, was etwas angenehmer ist als die schweren Alumium-Paddel. Das SUP-Paddel von Zray ist ausziehbar bis zu einer Länge von max. 215 cm. Bei kräftigen Paddelzügen hat das Paddel relativ viel Flex (biegt sich stark durch), hat aber auch den härtesten Belastungstest bei uns bestanden. Es ist nicht das hochwertigste und beste Paddel, aber immerhin etwas besser als die Alu-Varianten, die sonst bei den meisten Sets Standard sind. Die Verbindungsstücke haben etwas Spiel und das Stück mit dem Paddelgriff lässt sich leider nicht noch über einen Stift fixieren (keine Anti-Twist-Funktion), so dass er mit der Verbindungsklemme komplett fest gestellt werden muss. Mit einem zusätzlichen Paddelblatt und einem Austausch des Griffstücks, kann das Paddel mit wenigen Handgriffen auf ein Kajak-Paddel umgerüstet werden.
Pumpe
Als Pumpe bekommt ihr hier eine einfache Doppel-Hub Pumpe. Das heißt, dass mit einem kleinen Stift von Single auf Doppelhub Funktion umgeschaltet werden kann. So kann dann auch die letzte Luft, bis zum maximalen Druck von 15 PSI, noch einfacher aufgepumpt werden. Zuerst wird die innere Luftkammern (bis 0,8 Bar) und dann die äußere Luftkammern (bis ca. 1 Bar) aufgepumpt.
Die Ventile sind praktischerweise mit einer 1 und einer 2 gekennzeichnet, so dass hier keine Fehler passieren dürften (Anleitung zum Aufpumpen von SUP-Boards). Bei der Pumpe lässt sich einfach über ein Manometer auf der Oberseite der Druck ablesen. Allerdings sind hier nur Striche, so dass schon ganz genau hingeschaut werde muss, um alles einfach und schnell zu erkennen. Der Vorteil der Pumpe ist, dass diese über eine Inflate- und auch eine Deflate-Funktion verfügt. So kann die Luft auch AUS dem Board herausgepumpt werden, was gerade bei den zwei Luftkammern für das Einpacken in den Rucksack ein großer Vorteil ist. Geübte schaffen es das Board, trotz der zwei Kammern und dem Wechseln des Ventils, in ca. 5-6 Minuten bis zum maximalen Druck aufzupumpen.
Weiteres Zubehör
Finne
Als Finne wird eine einfache Steckfinne mitgeliefert. Diese wird einfach in den vorhandenen Finnenkasten eingeschoben und mit einem kleinen Stift gesichert. Das Anbringen funktioniert werkzeugfrei in wenigen Sekunden. Zusätzlich habt ihr noch zwei feste Seitenfinnen, die beim Einpacken mit einem Finnenschutz (beiliegend) versehen werden sollten. Diese sorgen gerade in der Welle noch für etwas mehr Stabilität auf dem Wasser. [Die gängigsten Finnen-Systeme beim SUP]
Rucksack
Der Rucksack ist ein einfacher Tragerucksack mit wenig gepolsterten Schultergurten. Er verfügt nur über ein großes Hauptfach in welchem das gesamte Zubehör aber mit etwas Packgeschick auch Platz findet. An der Seite hat der Rucksack noch eine zusätzliche Netztasche, in welche dann das Paddel gesteckt werden kann. Der Rucksack wirkt vom Material dünn und einfach. Es ist eher ein Aufbewahrungs- und weniger ein Transportrucksack. Der Tragekomfort ist insgesamt in Ordnung. Das Gesamtgewicht, inklusive dem gesamten Zubehör, beträgt ca. 15,5 kg.
Leash
Eine Leash erhöht die Sicherheit beim Stand-Up Paddling. Hier ist eine klassische Coiled-Leash mit ca. 10′-Länge beiliegend. Diese wird einfach am D-Ringen hinten am Heck befestigt. Das andere Ende kommt ans Fußgelenk oder an die Wade, so dass das SUP-Board, bei einem Sturz ins Wasser, nicht abtreibt und ihr euch wieder auf das Board retten könnt. Die hier beiliegende Coiled-Variante ist für Stand Up Paddling bestens geeignet, da sie im unbelasteten Zustand nicht im Wasser treibt, sondern zusammengeringelt auf der Standfläche liegt.
Kajak-Sitz
Der Kajak-Sitz ist einfach verarbeitet. Die Rückenlehne muss vor der Verwendung noch aufgepustet werden. Das dauert zwar nur ca. 30 Sekunden, sorgt aber für eine geringere Stabilität, wenn sich richtig in den Sitz reingelegt wird. Der Sitz wird mit vier Gurten und Clips an den D-Ringen auf der Standfläche befestigt. Das Anbringen dauert maximal 30 Sekunden. Schon kann auf dem Zray Board auch im Sitzen gepaddelt werden. Zusätzlich lässt sich auch noch eine Fußstütze (Ablage) in kleine Schlaufen vor dem Gepäckgummi einschieben. Diese ist aus Schaumstoff und ist auch schnell und einfach angebracht. Der Kajak-Sitz ist für leichte Personen geeignet. Für ein gemütliches Anlehnen mit dem gesamten Körpergewicht ist die aufblasbare Rückenlehne allerdings nicht fest genug. Für lockeres Anlehnen reicht diese aber aus.
Sonstiges
Ansonsten liegt noch ein Reparaturset mit Flicken und Ventilschlüssel (nur verwenden wenn das Ventil locker ist!) bei. Außerdem eine Art „Drybag“, welcher aber nicht der Rede wert ist. Dieser besteht aus Polyester und ist sehr dünn vom Gesamtmaterial. Zudem habt ihr noch einen Tragegurt beiliegend, welcher ebenfalls an den D-Ringen an der Standfläche befestigt wird und worüber sich das Board dann etwas einfacher zum Wasser tragen lässt. Auch dieser hat nur eine einfache Polsterung und ist dadurch nichts für lange Strecken.
Fazit
Das Zray Fury Premium 10’6″, welches bei Aldi im Online-Shop erhältlich ist, bietet, vor allem in Hinblick auf das Gesamtpaket ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis. Das Board ist gut verarbeitet und bietet eine solide Steifigkeit. Das Fiberglas-Paddel hat während des Tests den Belastungen auch problemlos Stand gehalten. Die sonstige Ausrüstung ist zwar eher einfach, aber das Board und Paddel, was letztendlich das wichtigste ist, haben eine gute Performance abgeliefert. Die hohe Steifigkeit und die Fusion-Bauweise ist in dieser Preisklasse sonst eher selten zu finden, so dass wir, trotz der kleineren Bläschen an den Rails im unaufgepumpten Zustand, eine Kaufempfehlung aussprechen würden. Für SUP-Einsteiger und Anfänger ist dieses Board mehr als ausreichend! Die vielen Features machen es zudem vielseitig auf dem Wasser einsetzbar. Wer sich andere Boards in dieser Preisklasse anschaut, wird hier nur schwer etwas besseres und vergleichbares Finden. Es ist zwar kein High-End Board, aber für seine Preisklasse schon überraschend hochwertig!
Ihr habt das Zray-Board ebenfalls bei Aldi im Onlineshop gekauft? Wie sind eure Erfahrungen zum Board? Schreibt diese gerne als Kommentar unter diesen Beitrag. Wir freuen uns immer sehr über Feedback und andere Meinungen.
Kommentare
toebel 13/08/2021 um 0:25
Hallo, da bin ich wieder. Ich habe das Board letzes Jahr dann reklamiert und nach einigen Mails und ein paar Bildern ein neues Board bekommen. Der Disributor ist Lukadora gewesen. Nun hab ich Gelegenheit gehabt das Board weiter auszuprobieren. Auffällig waren bei diesem Board, dass die Verklebungen wie Scheuerleiste und die Unterseite mit der Verklebung der beiden Kammern an einigen Stellen nicht vollflächig veklebt waren. Wie von Steffen beschrieben, waren einige Klebereste, diesmal auf der weißen Standfläche zusehen, die den Gesamteindruck etwas schmälern. Das war aber nur ein optischer Mangel. Nach kapp 10 Tagen ist dann das Board plötzlich am Klebestreifen der zwei Kammern gerissen auf gut 100cm, wobei die Kammer 1 dann auch zusehens an Luft verloren hat. Zum Glück war ich damit bereits zuvor aus dem Wasser raus. Meine Freude darüber brauche ich wohl nicht weiter beschreiben. Mal sehen wie es weitergeht.
Töbel 02/08/2020 um 12:41
Aufgrund der vielen guten Kritiken auch auf anderen Portalen habe ich mir das Board als Anfänger zugelegt. Ihre Beschreibung hier simmt zum großen Teil, soweit ich bis hierher ausprobieren konnte Das dieses Board nicht so kippstabil ist, konnte ich recht schnell herausfinden. Das Thema gute Qualtät kann ich nicht nachvollziehen. Das Griffstück am Paddel lässt sich nicht richtig festsetzen und dreht mit bzw. rutscht auch raus oder rein. Das führt, zumindest bei mir als Anfänger zu einigen Irretationen beim stehend Paddeln. Weiter ist die Verbindung der beiden Kammern des Boards meines erachtens nicht ausreichend durchdacht. Die Verklebung mit Gummistreifen auf der Unterseite macht die gesamte Unterseite uneben, und fürt zu zusätzlichem Widerstand im Wasser. Weiter haben sich bei meinem Board nach 4 Tagen unter diesem Sreifen Blasen gebildet, die bis zu 1cm hoch sind. Das sieht mehr als bedenklich aus. Für mich geht das Board zurück an den Hersteller!
Steffen 23/08/2020 um 7:46
Die Doppelkammer-Boards sind alle mit diesem Streifen verklebt. Das Paddel war nach dem Festziehen der Schrauben kein Problem mehr… Aber klar. Es gibt natürlich bessere Qualität. Aber dafür muss man dann auch tiefer in die Tasche greifen